Technische Panne! Riesenwindrad in Moosach steht still - was nun?

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Neues Windkraftwerk in Moosach seit September 2025 in Betrieb, kämpft jedoch mit technischen Störungen und sporadischem Betrieb.

Neues Windkraftwerk in Moosach seit September 2025 in Betrieb, kämpft jedoch mit technischen Störungen und sporadischem Betrieb.
Neues Windkraftwerk in Moosach seit September 2025 in Betrieb, kämpft jedoch mit technischen Störungen und sporadischem Betrieb.

Technische Panne! Riesenwindrad in Moosach steht still - was nun?

In der Gemeinde Moosach steht ein neu errichtetes Windkraftwerk in den Schlagzeilen – und das nicht aus erfreulichem Anlass. Obwohl die Anlage in Fürmoosen erst 2025 in Betrieb genommen wurde, dreht sich der Rotor nur sporadisch. Das Problem: technische Störungen beim Hersteller Enercon, die bereits nach wenigen Wochen in Betrieb auffällig wurden. Projektleiter Hans Zäuner äußert deutliche Kritik an der Situation und ist über den Stillstand der Anlage verärgert, da sich der Bau im Sommer 2024 planmäßig gestaltet hatte.

Die Windkraftanlage ist beeindruckende 228 Meter hoch und sollte zu den modernsten Windkraftanlagen zählen. Doch trotz der schnellen Errichtung des Fundaments und des Turms ist der Betrieb nun eingeschränkt. Nach einem Hydraulikdefekt beim letzten Rotorblatt traten Schwierigkeiten mit der Steuerungstechnik auf, die zu regelmäßigen Software-Ausfällen führen.

Probleme sind kein Einzelfall

Das Schicksal in Moosach bleibt nicht ohne Parallelen. Ähnliche technische Pannen gibt es auch andernorts. Zwei Windkraftanlagen im Windpark Thomasburg in Niedersachsen stehen still, da Risse in den Rotorblättern entdeckt wurden. Diese Anlagen stammen wie das Windrad in Bayern aus der gleichen Produktionscharge des Herstellers Enercon. Der Betreiber Elektrizitätswerke Schönau (EWS) hat aus Vorsichtsmaßnahme die Anlagen abgeschaltet, um eine Ausweitung des Schadens zu verhindern. Glücklicherweise ist die Standsicherheit der Windräder nicht gefährdet, doch die inneren Risse messen bis zu 1,6 Meter und liegen unter der Norm.

Diese Vorkommnisse sind Teil einer größeren Thematik. Der Bundesverband WindEnergie führt seit Jahren eine Statistik zu Schäden an Windkraftanlagen. Bisher wurden 142 Fälle erfasst, wobei 39 Schäden an Rotorblättern auftraten. Insgesamt sind solche Schäden als „ausgesprochen selten“ zu klassifizieren, vor allem angesichts der rund 29.000 Windenergieanlagen in Deutschland.

Marktentwicklung und Kostenstruktur

Der Windenergiemarkt hat in den letzten Jahrzehnten Veränderungen durchgemacht. Während die Kosten für Windenergieanlagen in den 1980er Jahren noch etwa 4000 Euro pro kW betrugen, sind sie aktuell auf 800 bis 900 Euro pro kW gesunken. Diese Entwicklung wird jedoch durch steigende Rohstoffkosten und Anforderungen an die Systemintegration beeinflusst. Hinzu kommen weitere Ausgaben, die etwa 30% der reinen Anlagenkosten ausmachen. Insgesamt belaufen sich die Projektkosten für eine 2-MW-Anlage auf circa 3 Millionen Euro.

Die Hoffnung, die durch den Einsatz von erneuerbaren Energien geweckt wird, gerät durch technische Probleme jedoch in den Fokus der Diskussion. Erwarten die Investoren, dass solche Situationen zu finanziellen Nachteilen führen könnten? Bisher sieht Zäuner für die Investoren keine wichtigen finanziellen Einbußen. Enercon arbeitet aktiv an Lösungen für die technischen Herausforderungen, die viele weitere Windprojekte beeinflussen könnten.

Die Effizienz dieser Anlagen ist entscheidend für die Umsetzung der Energiewende. Damit die Windräder in Bayern und darüber hinaus effizient arbeiten können, ist eine zuverlässige Technik unerlässlich. Ob und wie schnell hier Lösungen gefunden werden, bleibt abzuwarten und wird sicherlich auch künftig in den Nachrichten eine Rolle spielen.

Merkur
NDR
Energie-Experten