Rettung des Justizzentrums: Münchner Parteien kämpfen für Wohnraum statt Spekulation

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In der Maxvorstadt formiert sich Widerstand gegen den Verkauf des alten Strafjustizzentrums, um bezahlbaren Wohnraum zu sichern.

In der Maxvorstadt formiert sich Widerstand gegen den Verkauf des alten Strafjustizzentrums, um bezahlbaren Wohnraum zu sichern.
In der Maxvorstadt formiert sich Widerstand gegen den Verkauf des alten Strafjustizzentrums, um bezahlbaren Wohnraum zu sichern.

Rettung des Justizzentrums: Münchner Parteien kämpfen für Wohnraum statt Spekulation

In München regt sich Widerstand gegen den geplanten Verkauf des alten Strafjustizzentrums an der Nymphenburger Straße. Mehrere Initiativen, darunter „Ausspekuliert“ und „Abbrechen abbrechen“, haben eine Petition ins Leben gerufen, um den Verkaufsplan der Staatsregierung zu stoppen. Auch der Mieterverein München und das Münchner Forum unterstützen diesen Aufruf. Die Initiatoren der Petition fordern, das Gebäudekomplex in der Maxvorstadt nicht an private Investoren zu verkaufen oder abzureißen, sondern stattdessen bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und eine „innovative, gemeinwohlorientierte Nachnutzung“ des Areals zu ermöglichen. „Wir wollen, dass die Bürger in die Entscheidungsprozesse einbezogen werden“, sagt Florina Vilgertshofer vom Münchner Forum.

Die geplante Schließung des Justizzentrums und der mögliche Abriss des Bestandsgebäudes aus den 1970er-Jahren werfen Fragen auf. Nächstes Jahr zieht das Justizzentrum in ein neues Gebäude am Leonrodplatz, was die Unsicherheit über die Zukunft des alten Standorts verstärkt. Die Initiative „JustizzentrumErhalten“, die im Oktober 2022 gegründet wurde, hat es sich zur Aufgabe gemacht, neue Nutzungsmöglichkeiten für das Bestandsgebäude zu präsentieren. Sie setzt sich dafür ein, dass das Gebäude nicht nur als veraltet betrachtet wird, sondern neue Funktionen erfüllen kann, die der Gemeinschaft zugutekommen.

Bezahlbarer Wohnraum im Fokus

Der Freistaat Bayern prüft derzeit Möglichkeiten für eine Nutzung, die maximal viel bezahlbaren Wohnraum im Neubau oder durch Umbau bieten soll. Um Ideen und Visionen für die Zukunft des Bestandsgebäudes zu sammeln, wurde ein Open Call ausgerufen. Gesucht werden kreative Vorschläge, die von Handzeichnungen bis zu Videoarbeiten reichen. „Wir wollen die Vielfalt der Nutzungsmöglichkeiten aufzeigen“, erklärt ein Sprecher der Initiative. Der Wettbewerb wird von einer qualifizierten Jury aus verschiedenen Fachgebieten bewertet, und insgesamt 5.000 Euro Preisgeld stehen zur Verfügung.

Natürlich ist das Thema Stadtentwicklung nicht ohne Grund im Gespräch. Wie der dba-bau berichtet, ist Stadtentwicklung ein umfassender Prozess, der Planung, Gestaltung und Wachstum von Städten umfasst. Nachhaltige Konzepte spielen dabei eine wesentliche Rolle, vor allem in Hinblick auf sozialen Wohnungsbau! Die Schaffung von Grünflächen und die Förderung des öffentlichen Verkehrs sind einige der Ansätze, die dafür sorgen, dass Lebensqualität und Umweltbewusstsein Hand in Hand gehen.

Von der Petition zur Partizipation

„Wir fordern mehr Transparenz vom bayerischen Bauministerium“, heißt es aus den Reihen der Initiative. Kritiker bemängeln, dass die Machbarkeitsstudie zum Justizzentrum zwar in Auftrag gegeben wurde, jedoch bisher nicht veröffentlicht wurde. Gibt es wirklich transparente und bürgernahe Planungen für die Stadtentwicklung? Dies bleibt abzuwarten. Überall in Deutschland sehen wir, wie entscheidend Bürgerbeteiligung für gelungene Stadtentwicklung ist. Aktionen wie die hier in München zeigen, dass Bürgerinnen und Bürger die Gestaltung ihrer Stadt nicht dem Zufall überlassen wollen.

Abschließend bleibt zu sagen, dass die kommenden Monate entscheidend für die Zukunft des alten Strafjustizzentrums sein werden. Während sich große Veränderungen in der Stadt abzeichnen, bleibt die Frage: Welche Richtung wird München einschlagen? Die Initiativen jedenfalls sind fest entschlossen, sich für ein lebenswertes, gemeinschaftliches München einzusetzen.