IAA in München: Proteste und Verkehrseinschränkungen im September!

IAA in München: Proteste und Verkehrseinschränkungen im September!
Königsplatz, München, Deutschland - Im September 2023 heißt es für die Münchner Fußgänger und Radfahrer: Umwege in Kauf nehmen! Während der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) – die von 9. bis 14. September im Herzen der Stadt und auf der Messe Riem stattfindet – verwandeln sich zentrale Plätze wie der Odeonsplatz, Königsplatz und der Max-Joseph-Platz in Open Spaces. Dabei müssen die Bürger bis zum 19. September mit Einschränkungen in der Fußgänger- und Radfahrerführung rechnen, die durch den Auf- und Abbau der Open Spaces entstehen, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet.
Auf dem Königsplatz wird ein Open Space zwischen den Staatlichen Antikensammlungen und der Glyptothek eingerichtet. Radfahrer müssen sich nördlich der Glyptothek umleiten lassen, während Fußgänger weiterhin von Norden und Süden Zugang zu diesem Bereich haben. Kreuz und Quer durch die Stadt müssen sich Radler auch auf der Ludwigstraße auf Umleitungen einstellen, da der östliche Radweg während der Umbaumaßnahmen und der IAA vollständig gesperrt bleibt. Die Residenzstraße ist während der Ausstellung ebenfalls nicht für Radfahrer zugänglich. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind von den Umleitungen betroffen, mehrere Buslinien, darunter 58 und 100, müssen ihre Routen ändern.
Proteste und öffentliche Meinung
Die Freude über die IAA ist nicht durchweg positiv. Aktivisten haben den Protest organisiert, der sich gegen das Event und die damit verbundenen Open Spaces richtet. Am Rathaus und am Fischbrunnen zeigen Gruppen wie Extinction Rebellion ihre Missbilligung. Vor dem Rathaus wurden Kinderbetten im Auto-Design aufgestellt, und Aktivisten führten ein Spiel mit „schlafenden Stadträten“ auf. Auf Bannern ist zu lesen: „Ruhe Bitte! Der Stadtrat verschläft die Mobilitätswende“, wie die tz berichtet.
Die Forderungen der Protestierenden sind klar: Sie verlangen mehr Transparenz in Bezug auf die Entscheidung zur IAA, einen leistungsfähigen öffentlichen Nahverkehr und ein Ende der Dominanz der Autoindustrie in der urbanen Planung. Besonders umstritten sind die Ausstellungsflächen für Auto-Hersteller in der Innenstadt, die als zentrales Element der IAA betrachtet werden. Die Kritik ist laut und vielfältig – von Greenwashing über ausbeuterische Lieferketten bis hin zu schlechten Arbeitsbedingungen. Der Münchner Stadtrat hat die Entscheidung über die langfristige Zukunft der IAA in München vorerst vertagt, was bei den Aktivisten für zusätzliche Hoffnung sorgt.
Die Herausforderung der Verkehrswende
Die Diskussion über die IAA reiht sich nahtlos in die größere Debatte um die Verkehrswende ein, die angesichts der Klima- und Ressourcenkrise sowie der fortschreitenden Digitalisierung unabdingbar ist. Städte stehen vor der Herausforderung, klimaschädliche Emissionen zu reduzieren und gleichzeitig den urbanen Lebensraum lebenswert zu erhalten. Die Bundeszentrale für politische Bildung weist darauf hin, dass innovative Konzepte wie die „lebenswerte Stadt“ und die „15-Minuten Stadt“ wichtige Ansätze liefern, um die Verkehrswende zu gestalten.
Doch die Realität zeigt oft ein anderes Bild: Überlastete Infrastrukturen und der Druck des motorisierten Individualverkehrs führen zu negativen Auswirkungen auf Umwelt und Lebensqualität. Die Verkehrswende ist daher nicht nur eine umweltpolitische Aufgabe, sondern auch eine soziale, die sicherstellen muss, dass die Mobilität für alle sozialen Gruppen gewährleistet ist. Die Integration von Radverkehr und umweltfreundlichen Transportalternativen ist dabei entscheidend, um die angestrebten Klimaziele zu erreichen.
Für die Stadt München stehen also große Herausforderungen an. Die IAA und die damit verbundenen Maßnahmen dürften in den kommenden Monaten weiterhin für Furore sorgen und die Diskussion über die Mobilität der Zukunft in der Stadt anheizen.
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Ort | Königsplatz, München, Deutschland |
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