München plant Olympisches Dorf: Bürger unter Druck und Landwirte in Aufruhr!
München plant ein neues Olympisches Dorf in Bogenhausen für die Spiele 2036. Bürgerentscheid am 26. Oktober zur Umsetzung.

München plant Olympisches Dorf: Bürger unter Druck und Landwirte in Aufruhr!
In München gibt es Bewegung bezüglich der Bewerbung um die Austragung der Olympischen und Paralympischen Sommerspiele. Die Stadt plant ein neues Olympisches und Paralympisches Dorf sowie ein Mediendorf im Nordosten, falls der Zuschlag für die Spiele kommt. Wie die tz berichtet, fand die Präsentation der Pläne im Bezirksausschuss Bogenhausen statt. Hierbei wurde deutlich, dass die Stadt für das Mediendorf 100% der benötigten Flächen braucht, jedoch nur etwa 80% in ihrem Besitz hat. Der Rest gehört privaten Eigentümern, die den Verkauf ihrer Grundstücke kritisch sehen.
Die Flächen für das geplante Mediendorf sind aktuell landwirtschaftlich genutzte Felder und Wiesen. Der Plan sieht vor, nach den Spielen dort Unterkünfte in Wohnungen für rund 10.500 Einwohner umzuwandeln. Das würde ein Drittel des gesamten geplanten Stadtviertels abdecken, das für bis zu 30.000 Menschen mit insgesamt 11.500 Wohnungen ausgelegt ist. Dazu muss jedoch auch eine Grundschule und weitere Infrastruktur entworfen werden, um ein funktionierendes Quartier zu schaffen.
Herausforderungen für die Planung
Doch die Planung steht unter Druck. Ein Verkehrsgutachten zur Erschließung wird noch erwartet, während die Bürgerinitiative für einen Bahntunnel vor Zeitdruck warnt und eine vollständige Sperrung der Strecke zum Bau eines Tunnels fordert, um Anwohner zu entlasten. Es wird skeptisch betrachtet, dass die Bürger bei der Vorstellung des Projektes ausreichend einbezogen worden sind. Bezirksausschusschef Florian Ring (CSU) befürchtet, dass die gesamte Idee eines Olympischen Dorfes scheitern könnte, wenn die Anwohner nicht rechtzeitig informiert werden.
Besonders problematisch ist die Situation für die betroffenen Landwirte. So äußert Hans Oberfranz, dass die Landwirte von den Plänen erst aus der Presse erfahren haben und sich darum zur Initiative „Heimatboden“ zusammengeschlossen haben, um gegen die städtischen Pläne zu protestieren. Auch Anwalt Benno Ziegler warnt davor, dass die angestrebte „Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme“ (SEM) das Projekt gefährden könnte, besonders da auch private Grundstückseigentümer betroffen sind. Ob die Stadt die nötigen Flächen durch Enteignungen sicherstellen kann, bleibt abzuwarten, zumal sie kürzlich in einem ähnlichen Fall eine rechtliche Niederlage einstecken musste.
Die Vision für die Olympiabewerbung
München plant nicht nur eine Olympiabewerbung, sondern hat auch bereits konkrete Visionen für die Sommerspiele. Der Stadtrat hat dem Antrag grünes Licht gegeben, und eine Bürgerabstimmung ist für den 26. Oktober angesetzt, um die Meinung der Münchner zu erfragen. Die Stadt will sich national gegen Konkurrenten wie Berlin, Hamburg und das Rhein-Ruhr-Gebiet durchsetzen, um die Spiele für 2036, 2040 oder 2044 auszurichten, so muenchen.de.
Ein nachhaltiges Konzept steht dabei im Vordergrund: 90% der Sportstätten sollen im Umkreis von 30 Kilometern um den Olympiapark liegen. Lediglich einige Disziplinen wie Fußball oder Segeln werden weiter weg ausgetragen. Auch bestehende Sportstätten sollen in die Planung einfließen, ergänzt durch einige neue und temporäre Flächen. So wird auch der Olympiapark erweitert, um Raum für Freizeit und Erholung zu schaffen und damit nicht nur den Athleten, sondern auch der Bevölkerung zugutekommen kann.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass große Pläne für die Olympische und Paralympische Bewerbung geschmiedet werden, aber auch Herausforderungen bestehen, die nicht unbeachtet bleiben dürfen. Es bleibt spannend, wie sich die Situation in den kommenden Wochen entwickeln wird.