Hitzefrei ade? Schulleiter erklärt das Ende eines beliebten Sommer-Trends

Hitzefrei ade? Schulleiter erklärt das Ende eines beliebten Sommer-Trends
Neuperlach, Deutschland - Das Schuljahr 2025 hat in München mit einigen Hitzetagen begonnen, die nicht nur für die Schüler:innen, sondern auch für die Schulleitungen eine Herausforderung darstellen. Diese Tage wecken Erinnerungen an die Zeiten, als es noch die wohlbekannte Durchsage des Rektors gab, dass die Kinder früher nach Hause gehen durften – eine begehrte Praxis, die im Volksmund als „Hitzefrei“ bekannt ist. Doch diese Tradition steht nun auf dem Prüfstand.
Schulleiter Mike Lausmann betont, dass die Möglichkeit, Hitzefrei zu gewähren, heute aufgrund der Informationspflicht gegenüber den Eltern nicht mehr so einfach gegeben ist. „Es gibt viele rechtliche und organisatorische Aspekte, die wir berücksichtigen müssen“, erklärt Lausmann. Für viele Schüler:innen bleibt die Hoffnung, dass die ersehnte Durchsage dennoch einmal wieder ertönt. Die Frage bleibt: Hat das Hitzefrei in den aktuellen heißen Sommern noch eine Chance?
Aktuelle Regelungen in Deutschland
Vor dem Hintergrund der Hitze haben Schulen in Deutschland die Möglichkeit, den Unterricht abzubrechen, um die Gesundheit der Kinder zu schützen. Das Thema Hitzefrei wird jedoch nicht einheitlich geregelt; jeder Schulträger und jede Schule entscheidet basierend auf den Gegebenheiten vor Ort. In vielen Bundesländern, wie beispielsweise Hessen, wurde kürzlich die Regelung zum Umgang mit Hitzefrei aktualisiert. Hier ist Hitzefrei nicht mehr die erste Maßnahme bei hohen Temperaturen. Schulleiter setzen nun auf Alternativen wie Unterricht im Freien, projektbezogenen Unterricht oder kürzere Unterrichtsstunden.
In Bayern beispielsweise gilt es, in diesem heißen Wetter gezielt nach schattigeren Orten zu suchen, an denen die Schüler:innen unterrichtet werden können. Auch die Sicherheit der jüngeren Schüler:innen spielt dabei eine entscheidende Rolle. Eine einheitliche Temperaturgrenze für das Hitzefrei gibt es in Deutschland jedoch nicht. Im Norden, wie in Hamburg, kann Hitzefrei schon ab einer Innentemperatur von 27 °C gewährt werden.
Fazit: Hitzefrei am Puls der Zeit
Die Diskussion um das Hitzefrei bringt auch kulturelle Unterschiede zu Tage. Nur Grundschüler:innen und Schüler:innen der Sekundarstufe I dürfen von dieser Regelung profitieren, während die älteren Jahrgänge, wie Oberstufenschüler:innen, keinen Anspruch auf Hitzefrei haben. Das könnte schnell zu Unmut führen, insbesondere wenn man bedenkt, dass in vielen Bundesländern die Schulleitungen den Prozess bereits an die Erfordernisse der heutigen Zeit angepasst haben.
Um Eltern über das Vorgehen in Hitzefragen zu informieren, werden zu Beginn jedes Schuljahres Informationsveranstaltungen abgehalten. Hier erfahren sie nicht nur von der Möglichkeit des Hitzefreis, sondern auch, dass Schulen gut vorbereitet sind, um die Kinder auch an heißen Tagen sicher zu betreuen.
Die einst so beliebte Tradition könnte also in einer anderen Form zurückkehren, während Schulen sich im Angesicht des Klimawandels weiterentwickeln. Ob und in welchem Ausmaß Hitzefrei auch in Zukunft bestehen bleibt, wird wohl weiterhin ein heiß diskutiertes Thema bleiben.
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Ort | Neuperlach, Deutschland |
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