Umbau der Nymphenburger Straße 3: Streit um Hochhaus-Fassade entfacht

Umbau der Nymphenburger Straße 3: Streit um Hochhaus-Fassade entfacht
Nymphenburger Straße 3, 80636 München, Deutschland - In der Landeshauptstadt München gehen die Planungen für eine umfassende Umgestaltung des Büro-Ensembles an der Nymphenburger Straße 3 in die nächste Runde. Die Stadtgestaltungskommission hat jüngst Korrekturen an den Umbauplänen angemahnt, die vom Architekturbüro Henn vorgestellt wurden. Die überarbeitete Fassung sieht vor, die bestehende Struktur so weit wie möglich zu erhalten, während gleichzeitig mehr vermietbare Fläche gewonnen werden soll. Fredrik Werner von Henn betont, dass eine „Verdickung“ der Fassade nötig sei, jedoch stieß diese Idee bei der Kommission zunächst auf Widerstand. Sie könnten sich vorstellen, dass die charakteristischen Winkel des sternartigen Grundrisses erhalten bleiben, um den Charme des ursprünglichen Designs zu wahren. Die Diskussion über den Erhalt der Baukörper wurde angestoßen, da der ursprüngliche Entwurf von Oliver Betz bereits 2003 realisiert wurde und dieser sich kritisch zu den geplanten Veränderungen äußerte.
Der geplante Umbau verfolgt eine nachhaltige Transformation des gesamten Ensembles, welches eine Bruttogeschossfläche von etwa 15.000 m² aufweist und künftig auf ca. 18.800 m² anwachsen soll. Laut wohnungswirtschaft-heute.de sollen mehr als 90 % des Bestands erhalten bleiben. Dennoch wird eine umfassende Modernisierung angestrebt, um die energetischen Schwächen der alten Glasfassade zu beheben. Diese verursacht Wärmeverluste und benötigt enorm viel Energie zum Kühlen.
Umfassendes Nachhaltigkeitskonzept
Das Projekt wird aktiv von Nuveen Real Estate unterstützt und soll in ein umfassendes Nachhaltigkeitskonzept eingebettet werden. Dabei wird unter anderem ein Fernwärmenetz sowie ein zukünftiger Fernkälteanschluss angestrebt, um die CO₂-Emissionen signifikant zu reduzieren. Darüber hinaus sind die Integration von Photovoltaik-Elementen und die Umstellung auf Ökostrom weitere Bestandteile der geplanten Maßnahmen. Die Umbauten sind auch Teil eines größeren Trends in der Immobilienwirtschaft, wie bauvolution.de feststellt.
In diesem Zusammenhang sind nicht nur Umnutzungen und Revitalisierungen entscheidend für die Nachhaltigkeit urbaner Räume, sondern auch kreative Ansätze zur Wiederverwendung bestehender Gebäude. So wird angestrebt, die bisherige Nutzung des Platzes zwischen der Nymphenburger Straße und dem nahegelegenen Apple Campus zu verbessern, um eine bessere Durchwegung und Vernetzung zu ermöglichen.
Der Weg zum neuen Ensemble
Die Grundrisse der Gebäude sollen angepasst werden, um moderne Büroflächen zu schaffen und auch gastronomische Nutzung im Erdgeschoss ist geplant. Ein neues Konzept für den Innenhof sieht den Abriss eines eingeschossigen Pavillons vor, während gleichzeitig Dachterrassen zur Verbesserung des Mikroklimas und der Biodiversität integriert werden sollen. Die Bauarbeiten sind für den Zeitraum zwischen Ende 2027 und 2029 angesetzt, sobald der Bauvorbescheid, der für das zweite Quartal 2025 erwartet wird, erteilt ist.
In der kommenden Sitzung am 30. September wird das Projekt erneut zur Diskussion stehen. Die Kommission unterstreicht, dass eine einheitliche Gestaltung der neuen Fassaden entscheidend ist. Was bleibt, ist die spannende Frage: Wird die Kommission den Wünschen zur Erhaltung des ursprünglichen Baukörpers nachkommen oder geht es in eine Richtung, die den ursprünglichen Charme der Nymphenburger Straße gefährden könnte?
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Ort | Nymphenburger Straße 3, 80636 München, Deutschland |
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