Sellners Besuch in Augsburg: Verbot verletzt? Polizei zweifelt!

Sellners Besuch in Augsburg: Verbot verletzt? Polizei zweifelt!
Königsplatz, Augsburg, Deutschland - Am 2. Juli 2025 sorgte Martin Sellner, der bekannte österreichische Rechtsextremist und ehemals führende Kopf der „Identitären Bewegung“, für Aufregung in Augsburg. Sellner behauptete in mehreren auf Telegram veröffentlichten Videos, er sei in der Stadt gewesen. Allerdings gibt es große Zweifel an dieser Aussage. Die Stadt Augsburg hat gegen Sellner ein strenges Betretungsverbot verhängt, um seine Anwesenheit zu verhindern, was von Ordnungsreferent Frank Pintsch (CSU) bestätigt wurde. Die Polizei und die Stadt haben hingegen keine Erkenntnisse über einen Aufenthalt Sellners in Augsburg am genannten Tag.
Das Betretungsverbot, das von den Behörden in Augsburg erlassen wurde, ist Teil einer breiteren Strategie, um rechten Extremismus in der Stadt zu bekämpfen. Sellner könnte bei einem Verstoß gegen das Verbot mit einem Zwangsgeld von mehreren Tausend Euro rechnen, falls er von der Polizei angetroffen wird. “Wir nutzen alle rechtsstaatlichen Mittel”, kündigte die Stadt Augsburg an, um gegen den angekündigten Auftritt Sellners am Adventswochenende vorzugehen. Cemal Bozoglu, ein Landtagsabgeordneter der Grünen, veröffentlichte das Verbot öffentlich und hob die Notwendigkeit hervor, gemeinsam gegen solche Auftritte vorzugehen.
Konflikte und Gegenproteste
Erst kürzlich kam es in Oberhausen zu Auseinandersetzungen zwischen Sellners Anhängern und Mitgliedern der linken Szene. Dies zeigt, dass die Spannungen rund um Sellner und seine Bewegung immer weiter zunehmen. Laut Berichten der Polizei gab es bei diesen Auseinandersetzungen zu verzeichnete Konflikte, die den ohnehin bereits angespannten Konflikt zwischen den politischen Lagern weiter anheizten.
Es ist auch zu beachten, dass Sellner nicht der einzige Akteur in diesem Spiel ist. Ein Bündnis mehrerer Organisationen hat bereits eine Gegendemonstration auf dem Königsplatz für den Sonntag nach seinem angekündigten Auftritt angemeldet, mit etwa 400 erwarteten Teilnehmern. Das zeigt, dass die Bürger und verschiedene politische Gruppen in Augsburg bereit sind, aktiv gegen die Ideologie der Identitären Bewegung Stellung zu beziehen.
Die Identitäre Bewegung
Die Identitäre Bewegung, die Sellner anführt, ist eine Gruppierung, die 2012 in Deutschland entstand und stark mit rechtsextremen und islamfeindlichen Positionen assoziiert wird. Diese Bewegung propagiert eine Theorie des Ethnopluralismus, die Kulturen und Ethnien strikt voneinander trennt. Sie sehen sich selbst als Verteidiger der abendländischen Kultur und behaupten, dass diese vom Islam bedroht wird. Ihre Aktivitäten sind von provokativen Aktionen geprägt, die häufig stark in den Nachrichten stehen und die öffentliche Diskussion über Rechtsextremismus anheizen. Der Verfassungsschutz hat die Identitäre Bewegung als Beobachtungsobjekt eingestuft und warnt vor deren Bestrebungen gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung.
Das Logo der Bewegung, das Lambda-Symbol, ist mittlerweile ein Synonym für ihre Aktivitäten geworden, die oft von einer großen Portion Popkultur begleitet sind. Trotz vieler Bemühungen von Behörden, Sellners Auftritte zu unterbinden, bleibt er in der rechtsextremen Szene eine einflussreiche Figur. Zuletzt wurde er in Neulingen, Baden-Württemberg, an einer Lesung gehindert, woraufhin ein Aufenthaltsverbot ausgesprochen wurde.
Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich die Situation rund um Martin Sellner und die Identitäre Bewegung in Augsburg und darüber hinaus entwickeln wird.
Für weitere Informationen können Sie die Artikel von Augsburger Allgemeine, Süddeutsche und bpb nutzen.
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Ort | Königsplatz, Augsburg, Deutschland |
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