Historische Parks im Klimastress: Alte Bäume in großer Gefahr!

Die Studie zur Vitalität historischer Parks in Deutschland zeigt alarmierende Schäden durch Klimawandel. Experten fordern Maßnahmen.
Die Studie zur Vitalität historischer Parks in Deutschland zeigt alarmierende Schäden durch Klimawandel. Experten fordern Maßnahmen. (Symbolbild/MK)

Nymphenburg, Deutschland - Die historischen Parkanlagen in Deutschland stehen unter einem enormen Klimastress. Laut einem Bericht von T-Online haben sich die Bedingungen in diesen Grünflächen in den letzten Jahren stark verschlechtert. Dies liegt an der Zunahme heißer Tage und längerer Trockenperioden, die den Bäumen und Sträuchern stark zusetzen.

Besonders besorgniserregend ist die Situation in Münchens Parkanlagen, wo Michael Degle, Arbeitsgebietsleiter Baum-Management bei der Bayerischen Schlösserverwaltung, von den Herausforderungen berichtet, denen die historischen Pflanzenbestände gegenüberstehen. Viele dieser Parks beherbergen vielfältige Baumbestände, die historisch gewachsen und teils klimaresistent sind. Dennoch erfordern die aktuellen klimatischen Veränderungen ein Umdenken in den Pflegekonzepten.

Die Auswirkungen des Klimawandels

Eine umfassende Analyse durch die Technische Universität Berlin hat gezeigt, dass die extremen Wetterbedingungen zwischen 2017 und 2020 erhebliche Schäden in 62 Parkanlagen in ganz Deutschland verursacht haben. So sind nicht nur die alten Gehölze von Astbrüchen und Entwurzelungen betroffen, sondern ganze Parklandschaften leiden unter den Folgen der Hitze und Dürre, was RBB24 bestätigt. Besonders dramatisch präsentiert sich die Lage im Berliner Schlosspark Schönhausen, wo es keinen gesunden Baum mehr gibt.

Die bundesweite Studie zeigt alarmierende Zahlen: Insgesamt wurden über 157.300 Bäume untersucht, und 59% von ihnen weisen Beeinträchtigungen auf. Während in einigen Anlagen mehr als 90% der Bäume beschädigt sind, wie etwa in Liebenstein und Wiesbaden, gibt es auch Parks mit geringeren Schäden, wo nur 5-25% der Bäume betroffen sind, wie beispielsweise im Stuttgarter Schlossgarten.

Die Rolle der Baumbestände

Es wird deutlich, dass nicht nur das Alter der Bäume, sondern auch deren Art eine Rolle bei der Widerstandsfähigkeit gegen den Klimawandel spielt. Fremdländische Baumarten zeigen sich teilweise als robuster unter den Trockenbedingungen als heimische Sorten. Besonders die Flaum-Eiche und die Hopfenbuche haben sich als widerstandsfähig erwiesen. In München, wo die Niederschlagsbilanz im letzten Jahr positiv ausfiel, wurden dennoch auch hier die Herausforderungen sichtbar, die unter anderem durch den hohen Wasserbedarf der Pflanzen hervorgerufen werden, wie Degle anmerkt.

Die Parks sind nicht nur schöne Ausflugsziele, sie sind auch wichtige Lebensräume, die eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren beherbergen und zum CO2-Abbau beitragen. Der Parkrosenau bei Coburg ergreift beispielsweise Maßnahmen zur Regenwasserspeicherung, um den langen Trockenphasen entgegenzuwirken. Die Gärtner arbeiten intensiv daran, die Anlagen klimafit zu machen und einen vielfältigen Baumbestand zu fördern.

Politische Forderungen und Ausblick

Die Ergebnisse dieser Studien fordern ein Umdenken in der Politik. Es wird gefordert, den Parkschadensbericht regelmäßig zu wiederholen und die Fernerkundungsüberwachung auszuweiten. Zudem könnte eine Vereinheitlichung und Digitalisierung der Datenerfassung helfen, die Herausforderungen besser zu meistern. Historische Parks sollen künftig einen höheren Stellenwert in der politischen Agenda einnehmen, um klimaresilienter werden zu können, wie auch der Bericht der Technischen Universität Berlin zeigt.

Die Aufgabe, die historischen Parkanlagen zu bewahren und für zukünftige Generationen fit zu machen, ist groß, doch es gibt Hoffnung. Mit dem richtigen Engagement und den notwendigen politischen Maßnahmen können diese Grünflächen auch weiterhin das wertvolle Erbe der Natur und der Kultur Münchens repräsentieren.

Details
Ort Nymphenburg, Deutschland
Quellen