Bayerns Schulen bereit für den Ernstfall: Sicherheit durch Krisenteams!

In Moosach wird die Sicherheitslage an Schulen nach jüngsten Amokläufen durch Notfallpläne und regelmäßige Übungen gestärkt.
In Moosach wird die Sicherheitslage an Schulen nach jüngsten Amokläufen durch Notfallpläne und regelmäßige Übungen gestärkt. (Symbolbild/MM)

Bayerns Schulen bereit für den Ernstfall: Sicherheit durch Krisenteams!

München-Moosach, Deutschland - Nach besorgniserregenden Vorfällen in Europa, darunter ein Amoklauf in Graz, regt sich in Bayern die Debatte über die Sicherheitsvorkehrungen an Schulen. Besonders das Willi-Graf-Gymnasium in München wurde in diesem Zusammenhang aktiv: Während der Osterferien veranstaltete die Polizei eine großangelegte Übung mit etwa fünfzehn Einsatzfahrzeugen. Diese Übung sollte die Einsatztaktik in lebensbedrohlichen Lagen schulen und wurde von den Geschehnissen in Graz inspiriert, wo ein ehemaliger Schüler tragischerweise neun Schüler und eine Lehrerin das Leben kostete und anschließend selbst starb.BR.de berichtet, dass die Polizei in Graz innerhalb von acht Minuten nach dem ersten Funkspruch im Schulgebäude war, was auf jahrelanges Training zurückzuführen ist.

Christian Lindstedt, Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West, hebt hervor, wie wichtig diese Übungen für die Einsatzkräfte sind. In Bayern gelten für rund 4.600 staatliche Schulen detaillierte Vorschriften und Sicherheitskonzepte, die regelmäßig aktualisiert und geübt werden müssen. An der Mittelschule in München-Moosach beispielsweise existiert ein Notfallplan, der alle Stakeholder – von der Polizei über Eltern bis hin zu Schülern – im Falle eines Ernstfalls informiert.

Notfallpläne und Krisenteams

Ein zentraler Bestandteil dieser Notfallpläne sind Checklisten und spezielle Codewörter, die eine schnelle Reaktion der Lehrkräfte ermöglichen sollen. Seit 2013 sind bayerische Schulen außerdem verpflichtet, Krisenteams zu bilden, die unter anderem aus Schulpsychologen bestehen. Diese Teams entwickeln in Zusammenarbeit mit Polizei und Feuerwehr Sicherheitskonzepte, die an die spezifischen Gegebenheiten der Schulen angepasst sind. Dies ist besonders wichtig für Schulen mit Schülern aus Migrationsfamilien, die eventuell Traumata erlitten haben.

Die Notfallpläne sollen nicht nur den Lehrkräften helfen, sondern auch den Schülern Sicherheit bieten und Ängste abbauen, indem sie klare Handlungsanweisungen geben. Im Krisenfall wird das „Kriseninterventions- und -bewältigungsteam bayerischer Schulpsychologinnen und Schulpsychologen“ aktiviert, das aus 140 spezialisierten Fachkräften besteht. Diese bieten nicht nur hilfreiche Unterstützung in Krisensituationen, sondern auch Fortbildungen für Lehrkräfte an.Die Webseite des ISB liefert zudem umfassende Informationen zu den Handreichungen, die Schulleitungen dabei unterstützen, ein effektives Krisenteam zu implementieren.

Prävention und Nachsorge

Die Handreichung „Krisenintervention an Schulen“ hat das Ziel, sowohl die Prävention als auch die Nachsorge im Falle von Krisensituationen zu verbessern. Sie bietet hilfreiche Leitfäden und Materialien, die speziell für Schulleiter und an der Krisenbewältigung Beteiligte konzipiert wurden. Die Unterstützung in den Bereichen Akutfall und Nachsorge ist hierbei von essenzieller Bedeutung, um die Qualität der schulischen Krisenintervention langfristig zu sichern.

In Anbetracht der aktuellen Entwicklungen liegt es auf der Hand, dass die Sicherheit an Schulen in Bayern weiterhin höchste Priorität hat. Regelmäßige Schulungen und gut durchdachte Notfallpläne sind unverzichtbare Schritte, um auf etwaige Gefahren optimal reagieren zu können. Die Schüler und Eltern können sich somit etwas beruhigt fühlen, dass an der Sicherheit ihrer Bildungseinrichtungen gearbeitet wird, und gleichzeitig auch die Schulen durch die enge Zusammenarbeit mit Polizei und Psychologen bestens vorbereitet sind.Weitere Informationen finden Sie hier.

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OrtMünchen-Moosach, Deutschland
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