Verlassene Olympiastätten: Ruinen erzählen tragische Geschichten

Verlassene Olympiastätten: Ruinen erzählen tragische Geschichten
Sarajevo, Bosnien und Herzegowina - Die Olympischen Spiele sind mehr als nur ein sportliches Großereignis – sie hinterlassen oft auch eine Spur der Verlassenheit in Form von leerstehenden Sportstätten und verwahrlosten Orten. Der Zustand ehemaliger Wettkampfstätten hat längst zu einem Phänomen geführt, das als „Lost Places“ bekannt ist. Ob in Athen, Sarajevo oder München: Die Geschichten dieser verlassenen Orte sind ebenso faszinierend wie bedrückend.
Ein Paradebeispiel bietet das Olympiastadion in München, das 1972 Schauplatz der Olympischen Spiele war. Der S-Bahnhof, einst pulsierendes Zentrum während der Spiele, wurde nach dem Event stillgelegt. Heute ist er überwuchert von Bäumen und Graffiti und präsentiert sich als gespenstisches Relikt vergangener Tage. Die Olympiastätte hat in der Rückschau etwas Trauriges, genauso wie das Schicksal anderer Stadien im Laufe der Jahre.
Verfallene Sportstätten weltweit
Wer einen Blick auf die Hinterlassenschaften der Olympischen Spiele wirft, erkennt schnell den Trend: Viele Austragungsorte verfallen oder werden der Natur überlassen. In Athen beispielsweise wurde das Olympische Dorf, einst für über 10.000 Athleten erbaut, nach der Finanzkrise zur Ruine. Auch das Beachvolleyball-Stadion, das für mehr als 10 Millionen Euro errichtet wurde, ist mittlerweile verwildert und ungenutzt. Dies macht deutlich, dass die Feiern der Olympischen Spiele oft schnell der Tristesse weichen.
Ein weiteres Beispiel ist die Bob-Bahn in Sarajevo, die während des Bosnien-Kriegs als Artillerieposten genutzt wurde und heute von Einschusslöchern gezeichnet ist. Auch das Hotel Igman, das einst für die Olympischen Spiele 1984 erbaut wurde, fiel den Flammen des Krieges zum Opfer und ist somit ein weiteres Abbild des Verfalls. Fotos aus den Jahren nach den Spielen in Athen, Rio de Janeiro und Atlanta zeigen eindrucksvoll den traurigen Zustand dieser „Lost Places“ und verdeutlichen, wie schnell die Zeiten wechseln können.
Die Zukunft der Olympiastätten
Doch nicht in allen Städten endete die Geschichte tragisch. Ein positiver Ausblick auf die Olympischen Sportstätten zeigt sich beispielsweise in Paris, wo die Vorbereitungen für die Olympischen Spiele 2024 bereits in vollem Gange sind. Hier wird das „Stade de France“ als Olympiastadion genutzt, während Beachvolleyball direkt neben dem ikonischen Eiffelturm gespielt wird. Selbst die geplanten Reitsport-Wettbewerbe finden in den malerischen Gärten von Schloss Versailles statt.
In Paris wird das Olympische Dorf in 2800 Wohnungen umgewandelt, um Familien und Studierenden ein Zuhause zu bieten. Solche Konzepte können helfen, dass Olympiastätten nicht in Vergessenheit geraten, sondern einen nachhaltigen Nutzen für die Stadt und ihre Bewohner bieten.
Obwohl die Geschichte vieler Olympiastätten oft von Verfall geprägt ist, gibt es auch Beispiele für Umnutzung und innovative Konzepte. Die Herausforderung wird sein, den Spagat zwischen der Wertschätzung sportlicher Tradition und den Bedürfnissen der heutigen Gesellschaft zu meistern.
Die Geschichten dieser „Lost Places“ sind ein Teil des kulturellen Erbes, das nicht vergessen werden sollte. Schaut man zurück, kann man die Olympischen Spiele nicht nur als sportliches Spektakel betrachten, sondern auch als ein Kapitel voller Kontraste – vom Glanz des Sieges bis zum Schatten des Verfalls.
Für weitere Hintergründe zu den verlassenen Olympiastätten werfen Sie einen Blick auf die Berichte auf Reisereporter und stern.de.
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Ort | Sarajevo, Bosnien und Herzegowina |
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