Eid-Fest in München: Feier oder politisches Manöver?

Eid-Fest in München: Feier oder politisches Manöver?
München, Deutschland - In wenigen Tagen wird der Luitpoldpark in München zum Schauplatz eines bedeutenden Festes: Am 9. Juni 2025 wird dort das Event „München feiert Eid ’25“ stattfinden. Zuvor war die Veranstaltung ursprünglich für den 8. Juni geplant, aber aufgrund unerfreulicher Wettervorhersagen verschoben worden. Jegliche Vorurteile beiseite: Es geht um eine Feier des islamischen Opferfestes Eid al-Adha, das für Muslime eine hohe Bedeutung hat.
Organisiert wird diese Festlichkeit vom Muslimrat München e.V., der betont, dass die Feier für alle Münchner, egal ob Muslime oder Nichtmuslime, offen ist. Dies unterstreicht das Motto von Eid al-Adha, das für Barmherzigkeit, Gemeinschaft und Solidarität steht. Die Wurzeln dieses Festes reichen zurück zu der Erzählung des Propheten Ibrahim, der bereit war, seinen Sohn zu opfern, was ihm schließlich von Allah erspart wurde, indem ein Tier an seiner Stelle geopfert wurde.
Hintergrund und Bedeutung von Eid al-Adha
Eid al-Adha fällt auf den 10. Tag des letzten Monats des islamischen Kalenders, Dhul-Hijja, und markiert den Höhepunkt der wichtigen Pilgerfahrt Hajj. In diesem Jahr beginnt der Hajj am 4. Juni, und Millionen von Muslimen weltweit schöpfen aus dieser Erfahrung neue Kraft und Spiritualität. Die Pilgerreise und das Opferfest symbolisieren Hingabe, Gehorsam und Vertrauen in Allah. Muslime, die nicht zur Hajj reisen, feiern Ehrfurcht zeigend in Gemeinschaft durch ein besonderes Gebet, gefolgt von einem Opferritual.
Ein zentraler Teil dieses Rituals ist die Aufteilung des Opfertiers: Ein Drittel des Fleisches wird in der Familie geteilt, ein weiteres Drittel geht an Freunde und Nachbarn, und ein Drittel wird armen Menschen gespendet. Diese Tradition fördert Dankbarkeit und das Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb der Gemeinschaft. Gleichzeitig ist Eid al-Adha eine Zeit der Reflexion über die persönliche Beziehung zu Allah und das Bewusstsein für Gleichheit und Brüderlichkeit im Islam.
Kritik und Herausforderungen
Trotz der festlichen Vorfreude gibt es auch kritische Stimmen. Eine Fachinformationsstelle warnt davor, dass islamistische Akteure die Veranstaltung nutzen könnten, um sich als legitime Vertreter der muslimischen Gemeinschaft darzustellen. Dabei ist besonders zu beachten, dass verschiedene Gruppen, darunter das Islamische Zentrum München (IZM), im Werbevideo für das Event auftreten. Das IZM steht im Bayerischen Verfassungsschutzbericht und hat Verbindungen zur umstrittenen Muslimbruderschaft. Kritiker äußern Bedenken, dass radikale Strömungen versuchen könnten, sich in der Mitte der Gesellschaft zu positionieren.
Die Al-Ahibba-Moschee, die ebenfalls im Video erscheint, hat verdichtete Verbindungen zu islamistischen Personenkreisen. Zudem fragen sich manche über die Rolle von Influencern, die in den Werbefilmen auftreten und Sympathien für radikale Prediger äußern. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Aspekte auf die öffentliche Wahrnehmung des Festes auswirken werden.
Inmitten all dieser Diskussionen bleibt der Appell des Muslimrats, den Fokus auf die positiven Werte von Eid al-Adha zu richten: eine Feier der Gemeinschaft und der Mitmenschlichkeit. Die Verantwortlichen hoffen, dass viele Münchner die Gelegenheit nutzen werden, sich über das Fest und die dahinterstehenden Werte zu informieren und gemeinsam zu feiern.
Eid al-Adha, das „Fest des Opfers“, verwoben mit der tiefen spirituellen Erfahrung des Hajj, symbolisiert nicht nur ein religiöses Bekenntnis, sondern auch das Streben nach Menschlichkeit und Zusammenhalt in unserer Gesellschaft.
Details | |
---|---|
Ort | München, Deutschland |
Quellen |