Tierheim München trauert um Turco: Ein Hund mit Herz und Geschichte
Turco, der älteste Bewohner des Münchner Tierheims Riem, starb nach über zehn Jahren im Heim. Ein bewegendes Abschiednehmen.

Tierheim München trauert um Turco: Ein Hund mit Herz und Geschichte
Es ist ein trauriger Tag im Münchner Tierheim Riem: Turco, der älteste und älteste Bewohner, hat am 3. Oktober im Alter von 13 Jahren das Zeitliche gesegnet. Der Kelpie-Mischling lebte über zehn Jahre im Tierheim und war für viele nicht nur ein Hund, sondern ein geschätzter Freund. Ein leidenschaftlicher Begleiter, der trotz seiner schweren Krebserkrankung bis zum Schluss im Kreis vertrauter Gesichter bleiben durfte, hat er die Herzen aller Mitarbeiter und Besucher berührt. Das Tierheimteam verabschiedete sich mit großer Dankbarkeit und Trauer von diesem besonderen Haustier, dessen Aufenthalt im Tierheim einen bundesweiten Rekord darstellt.
Turco wurde 2012 in der Türkei geboren und entstammte tragischen Umständen – er wurde auf einer Müllkippe entdeckt und später über einen Tierschutzverein nach Deutschland gebracht. Leider fand der schüchterne Hund, der sich gegenüber neuen Bekanntschaften zunächst unsicher zeigte, nie ein dauerhaftes Zuhause. Trotz intensiver Trainingseinheiten und einem großen Aufwand, das Vertrauen zu den Menschen herzustellen, scheiterte die Vermittlung mehrfach. Einmal ließ er neue Besitzer einfach nicht in die Wohnung, ein deutliches Zeichen seiner Schwierigkeiten mit Veränderungen.
Ein ganz besonderer Hund
Die treue Gassigeherin Claudia hatte eine enge Bindung zu Turco und unternahm regelmäßig Spaziergänge mit ihm. Diese Momente waren für den empfindsamen Hund von großer Bedeutung. Er entwickelte aufgrund ihrer Geduld und Zuneigung zunehmend Vertrauen zu einigen ehrenamtlichen Helfern des Tierheims. Turco war bekannt für seine Klugheit und Eigenwilligkeit; er hatte eine Vorliebe für Kuscheltiere und genoss die langen Spaziergänge, die ihm ein wenig Freiheit und Freude brachten.
Im Rahmen des Tierschutzes wird die Situation von Hunden wie Turco häufig von den Medien thematisiert. Wie Statista hervorhebt, sind zwei Drittel der Tiere in deutschen Tierheimen Problemfälle, die oft lange auf Adoption warten müssen. Das legt die Notwendigkeit von Hilfsprojekten und umsichtigen Tierschutzorganisationen nahe, die sich um das Wohlergehen dieser Tiere kümmern.
Tierschutz in Deutschland
Die Diskussion um Tierwohl ist ein wichtiges Thema in Deutschland und beschäftigt immer mehr Verbraucher. Laut Statista legen viele Menschen Wert auf artgerechte Haltung und achten beim Kauf von Lebensmitteln auf Tierschutzaspekte. Im Jahr 2023 flossen bereits 8,3 Prozent der privaten Geldspenden in den Tierschutz. Das zeigt, dass das Bewusstsein für das Wohlbefinden von Tieren zunimmt.
Auch wenn Turco nun nicht mehr bei uns ist, ist er ein Symbol für die Herausforderung, der sich viele Hunde in Tierheimen gegenübersehen. Besonders für die Langzeitbewohner wie ihn gibt es oft nur wenig Hoffnung auf ein liebevolles Zuhause. Doch der unermüdliche Einsatz von Tierschutzorganisationen und engagierten Bürgern bringt nicht nur Licht, sondern auch eine Portion Hoffnung in die düstere Realität vieler Tiere.
Bei seinem Abschied bleibt die Erinnerung an Turco lebendig – ein Hund, der es trotz aller Widrigkeiten nie ganz verloren hat, sich selbst treu zu bleiben.