125 Jahre Guldeinschule: Rektorin fordert mehr Unterstützung für Schüler!

Die Grundschule Guldeinstraße im Westend München feiert 125 Jahre, thematisiert Herausforderungen von Brennpunktschulen.
Die Grundschule Guldeinstraße im Westend München feiert 125 Jahre, thematisiert Herausforderungen von Brennpunktschulen. (Symbolbild/MM)

125 Jahre Guldeinschule: Rektorin fordert mehr Unterstützung für Schüler!

Guldeinstraße, 80339 München, Deutschland - Die Grundschule an der Guldeinstraße im Westend, München, kann auf 125 Jahre voller Geschichten und Erfahrungen zurückblicken. Gegründet im Jahr 1900 von dem renommierten Architekten Theodor Fischer, hat sich die Schule zu einem wichtigen Ort für Bildung und Gemeinschaft entwickelt. Unter der Leitung von Rektorin Heike Stark, die die Herausforderungen einer sogenannten Brennpunktschule kennt, sind mittlerweile 65% der 245 Schüler:innen mit Migrationshintergrund. Diese Realität bringt nicht nur Diversität, sondern auch enorme Herausforderungen mit sich.

Bei der Feier zum 125-jährigen Bestehen wurden zahlreiche Schulprojekte vorgestellt, und prominente Gäste wie Florian Kraus von den Grünen und Bürgermeisterin Verena Dietl von der SPD zeigten sich engagiert. Die Schule kann stolz auf ihre Infrastruktur verweisen: Apfelbäume, ein Kräuterbeet, ein Hort und ein Sportplatz bieten Raum für vielseitige Aktivitäten. Besonders beliebt sind die „Fair-Play-Fußballpause“ mit Jugendtrainern und die wöchentliche Mädchen-Fußballrunde, die einen positiven Ausgleich zu den Herausforderungen des Schulalltags bieten.

Die Probleme hinter der Fassade

Doch trotz dieser Erfolge erkennt Rektorin Stark die schmerzhaften Realitäten, die viele ihrer Schüler:innen prägen. Viele der Eltern haben Schwierigkeiten, sich im bayerischen Schulsystem zurechtzufinden. Es ist oft eine Herausforderung, die zu einem hohen Redebedarf führt, wie Stark betont. Die nicht nur sprachlichen, sondern auch bildungsbezogenen Barrieren beeinträchtigen die Teilhabe der Kinder. Bahar Aslan, eine Expertin auf diesem Gebiet, beschreibt Brennpunktschulen als Schulen in strukturschwachen Quartieren, die mit hoher Arbeitslosigkeit und Armut konfrontiert sind. Diese Umstände führen zu einer zunehmenden Bildungsbenachteiligung, die umso drängender angegangen werden muss, um Chancengleichheit zu gewährleisten [bpb] berichtet, dass aktuelle Bildungs- und Sozialpolitiken oft versagen.

Ein zentrales Problem ist der Mangel an qualifiziertem Personal. Die Schule an der Guldeinstraße benötigt dringend Unterstützung – Logopäden und Schulassistenten wären eine große Entlastung für die Lehrer:innen. Viele von ihnen engagieren sich bereits ehrenamtlich, um zusätzliche Hilfe zu leisten. Der Förderverein der Schule ist aktiv auf der Suche nach Unterstützung für Feste, Projekte und Lernhilfen. Durch Spenden wird es möglich, Klassenfahrten und zusätzliche Unterrichtskräfte zu finanzieren, was für viele Kinder einen großen Unterschied macht.

Bildung in der Vielfalt

Bildungschancen für Kinder mit Migrationshintergrund sind häufig ungleich verteilt. Daten zeigen, dass diese Jugendlichen seltener Kindertagesstätten besuchen und überrepräsentiert in Hauptschulen sind, während sie in Gymnasien unterrepräsentiert sind. Ihre schulischen Kompetenzen sind oft geringer, was die PISA-Studie eindrucksvoll belegt. Während beispielsweise 25% der Grundschulkinder mit Migrationshintergrund zu den Risikofällen im Lesen zählen, ist der Schulabbruch unter 21-30-Jährigen mit Migrationshintergrund ebenfalls deutlich höher [wissensatlas-bildung] dokumentiert, dass hier noch viel Aufholbedarf besteht.

Das Bedürfnis nach Unterstützung und positiven Akzenten ist daher klar. Rektorin Stark und viele Lehrkräfte an der Guldeinstraße wissen, dass der Weg zu einer besseren Bildung für ihre Schüler:innen noch steinig ist. Kritiker wie Bahar Aslan fordern eine Veränderung in der Bildungs- und Sozialpolitik, um eine gerechtere Zukunft für alle Kinder sicherzustellen. Die Herausforderungen sind groß, aber die Bereitschaft, daran zu arbeiten und für die Kinder im Westend einzustehen, bleibt ungebrochen.

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OrtGuldeinstraße, 80339 München, Deutschland
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