Radfahrer in München sind frustriert: Zu schmale Radwege und gefährliche Autos!

Radfahrer in München zeigen sich unzufrieden mit der Radinfrastruktur. Ergebnisse des ADFC-Fahrradklima-Tests 2024 beleuchten die Mängel.
Radfahrer in München zeigen sich unzufrieden mit der Radinfrastruktur. Ergebnisse des ADFC-Fahrradklima-Tests 2024 beleuchten die Mängel. (Symbolbild/MM)

Radfahrer in München sind frustriert: Zu schmale Radwege und gefährliche Autos!

München, Deutschland - In München herrscht ernüchternde Stimmung unter den Radfahrern. Bei der Vorstellung des ADFC-Fahrradklima-Tests 2024 hat Eva Mahling, die bayerische Landesvorsitzende des ADFC, deutliche Kritik geäußert. Die Umfrage hat in diesem Jahr wieder einmal aufgezeigt, dass sich die Situation für Fahrradfahrer in Bayern, trotz der Bemühungen der letzten Jahre, kaum verbessert hat. Während 213.000 Teilnehmer ihre Eindrücke und Erfahrungen geteilt haben, sind die Rückmeldungen für die Radinfrastruktur alles andere als erfreulich.

Ein zentrales Problem sind die zu schmalen und oft zugeparkten Radwege, die das Sicherheitsgefühl der Radfahrer stark beeinträchtigen. Alarmierend ist, dass 60 bis 70 Prozent der Autofahrer den nötigen Abstand beim Überholen nicht einhalten. Mahling fordert daher von der Staatsregierung dringend Maßnahmen zur Verbesserung der Radwege und der Sicherheit im Straßenverkehr. Auch die mangelhafte Kontrolle von falsch parkenden Autos auf Radwegen und die begrenzte Fahrradmitnahme in öffentlichen Verkehrsmitteln wurden mit nur 4,7 bewertet – hier steht Bayern besonders schlecht da.

Stagnation trotz positiver Aspekte

Trotz der negativen Rückmeldungen gibt es auch erfreuliche Aspekte zu berichten. Im Vergleich zum Bundesdurchschnitt schneiden die Reinigung der Radwege, der Winterdienst und die eher seltenen Fahrraddiebstähle positiv ab. München belegt mit einer Note von 3,89 den fünften Platz unter Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern, während Erlangen unter 200.000 Einwohnern die beste Note mit 3,13 erhielt. Allerdings stagnieren die Ergebnisse in München seit einigen Jahren, was die Stadt planerisch unter Druck setzt.

Ein weiterer Kritikpunkt sind die Investitionen in Bereiche, die Radfahrer als weniger relevant erachten. Befragte wünschten sich dringend breite Radwege sowie eine bessere Möglichkeit zur Fahrradmitnahme im öffentlichen Nahverkehr. Immerhin rechnen die Radler damit, dass ihre Stimmen Gehör finden, und das nicht nur bei der Vorstellung der Ergebnisse in diesem Frühjahr, sondern auch künftig, wenn am 1. September der nächste Fahrradklima-Test startet. Hier sind erneut viele Rückmeldungen zu erwarten, die den Verantwortlichen als wertvolle Grundlage dienen sollen.

Ein Blick in die Zukunft

Die Umfrage, die jetzt zum elften Mal durchgeführt wird, soll keine Ausnahmen sein. Bis Ende November 2024 können Radfahrer ihre Stadt füllen und somit auch künftige Planungen mitgestalten. Durch die Vielzahl der Teilnehmer, die schon in der letzten Umfrage etwa 245.000 ausmachte, wird die Relevanz des Tests für die Verkehrspolitik deutlich. Schließlich ist es nichts weniger als eine der größten Befragungen zur Zufriedenheit von Radfahrenden weltweit. In den kommenden Monaten bleibt zu hoffen, dass die Politik die Ergebnisse ernst nimmt und die notwendigen Veränderungen anstößt.

Die Bewohner Münchens wissen: Radfahren soll sicher und angenehm sein! Das liegt nicht nur an den Radfahrern selbst, sondern auch an einem starken politischen Willen zur Verbesserung der Infrastruktur. Jetzt ist die Zeit, für Veränderungen einzutreten!

Details
OrtMünchen, Deutschland
Quellen