Abschied eines Schiedsrichter-Stars: Brych über seine aufregende Karriere

Abschied eines Schiedsrichter-Stars: Brych über seine aufregende Karriere
Augsburg, Deutschland - Felix Brych, der bekannte Münchner Schiedsrichter, hat im Mai 2025 seine beeindruckende Karriere beendet. Er hat nicht nur auf dem Spielfeld sein Können bewiesen, sondern auch bemerkenswerte Höhepunkte in seinem Berufsleben erlebt. So wurde Brych in seiner Laufbahn zweimal zum Weltschiedsrichter des Jahres gekürt und erhielt gleich sieben Mal die Auszeichnung als bester deutscher Schiedsrichter. Aber was hat ihn eigentlich zu einem der respektiertesten Unparteiischen gemacht? Dabei spielen seine persönlichen Erfahrungen und Einsichten eine große Rolle, die er in einem aufschlussreichen Interview geteilt hat.
Brych blickt auf über 30 Jahre Schiedsrichtererfahrung zurück, beginnend in der Bayernliga in Augsburg. Sein Abschiedsspiel hatte für ihn eine besondere Bedeutung, da er das alte Rosenaustadion auswählte – ein Ort, an dem für viele Freunde und sogar sein 87-jähriger Vater Platz nehmen konnten. „Ich wollte, dass viele meiner Wegbegleiter dabei sind“, betonte Brych, die Emotionen bei seinem Abschied waren spürbar.
Erfahrungen und Einblicke
Im Gespräch mit den Medien gedachte Brych auch früherer unvergesslicher Momente, wie dem Phantomtor von Stefan Kießling im Jahr 2013, und betonte, dass er stets bestrebt war, sich weiterzuentwickeln. „Die Spieler von heute sind fitter, das Spiel hat sich verändert – ich musste mich anpassen“, erklärte er, wenn er an die unterschiedlichen Taktiken denkt, die er im Laufe der Jahre beobachtet hat. Brych hat drei Generationen von Fußballern geleitet, von Michael Ballack bis hin zu Jamal Musiala, und jeder Spieler brachte seine eigenen Herausforderungen mit sich.
Eine seiner denkwürdigsten Begegnungen war die mit Neymar, dem brasilianischen Superstar. Brych beschrieb Neymar als den anstrengendsten Spieler, mit dem er je zu tun hatte. Seine Erlebnisse auf dem Platz waren jedoch nicht immer einfach, besonders nach dem WM-Spiel 2018 zwischen der Schweiz und Serbien, als der serbische Trainer Mladen Krstajic öffentlich forderte, Brych vor ein Kriegsgericht zu stellen. „Das hat mich schockiert, aber ich habe gelernt, solche Kritik auszublenden und mich auf das Wesentliche zu konzentrieren“, erläuterte Brych.
Zukunftsperspektiven
Ab dem 1. Oktober 2025 wird Brych eine neue Rolle übernehmen: Er wird Leiter für Talententwicklung und Spitzencoaching bei der DFB Schiri GmbH. In dieser Funktion hat er sich das Ziel gesetzt, sein umfangreiches Wissen an junge Schiedsrichter weiterzugeben, insbesondere an solche ab der 3. Liga. „Es ist mir wichtig, dass die nächste Generation von Schiedsrichtern gut vorbereitet ist“, betont er.
Zudem schloss Brych nicht aus, gelegentlich ein Bier mit dem Freiburger Trainer Christian Streich zu trinken oder über Fußball zu plaudern, insbesondere seine Sympathie für Lukas Podolski als den lustigsten Spieler und Luka Modric als den besten Spieler. Die Kommunikation mit Lionel Messi, die auf Spanisch stattfand, offenbart auch seine Flexibilität und sein Verständnis für die Spieler.
Zusammengefasst bleibt festzuhalten: Felix Brych wird nicht nur als Schiedsrichter in Erinnerung bleiben, sondern als ein wichtiger Bestandteil der Entwicklung des Fußballs in Deutschland. Seine Karriere ist ein Beispiel dafür, wie man mit Hingabe, Respekt und einer Prise Humor im Sport einen Unterschied machen kann. Wie es aussieht, wird er auch in der Zukunft eine prägende Rolle in der Welt des Fußballs spielen.
Für weitere Informationen zu Brychs Karriere und seinen Erfahrungen, lesen Sie die Artikel in Tz, Süddeutsche, und die historischen Hintergründe auf TSV Stelingen.
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Ort | Augsburg, Deutschland |
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