Hadern diskutiert: Wie Bettel-Banden die Nachbarschaft belasten!
Am 26.10.2025 diskutierten 280 Haderner Bürger über Bettelbanden, Sicherheitsbedenken und Lösungen in einer Bürgerversammlung.

Hadern diskutiert: Wie Bettel-Banden die Nachbarschaft belasten!
In Hadern stehen die Sorgen und Ängste der Anwohner ganz oben auf der Agenda. Am 26. Oktober 2025 fand eine Bürgerversammlung unter der Leitung von Evelyne Menges (CSU) statt, zu der sich rund 280 Bürger versammelten, um über die Herausforderungen zu diskutieren, die ihren Stadtteil betreffen. Ein zentrales Thema war die Anwesenheit mutmaßlicher Bettel-Banden in der Kurparksiedlung, welches Fragen über Sicherheit und Sauberkeit aufwarf. Die Polizei berichtete von häufigen Aufenthalten wohnungsloser Personen in der Kriegerheimstraße und an den Straßen Pfundmayer-/Maenherstraße/Senftenauerweg. Zudem äußerten Anwohner Bedenken bezüglich „mafiöser Strukturen“ und vermuteten sogar Menschenhandel in diesem Zusammenhang.
Die Versammlung eröffnete ein Feld an Diskussionen über die Probleme, die die Bewohner im Alltag erleben. Müllproblematik, Brandgefahr und Sicherheitsbedenken für Kinder waren ebenfalls heiß diskutierte Themen. Ein Vorschlag zur Lösung dieses Problems war die Einzäunung der Brücke bei Schröffelhof-/Menaristraße, eine Maßnahme, die in der Vergangenheit als wirksam empfunden wurde. Alle diesbezüglichen Anträge wurden mit nur einer Gegenstimme angenommen. Matthias Schneller, der Leiter der Polizeiinspektion, betonte, dass ernsthafte Lösungen nicht einfach zu finden seien und dass seitens der Polizei bereits etwa 60 Kontrollen in der Gegend durchgeführt worden sind, wobei auch Anzeigen erstatten wurden.
Sicht auf Bettel-Banden und Unterstützungssysteme
Das Phänomen der Bettel-Banden in München zieht auch die Aufmerksamkeit überregionaler Berichterstattung auf sich. Anja Sauer, die Initiatorin der Münchner Obdachlosen-Hilfe „Aktion Brücke“, gab kürzlich Hinweise zur Identifizierung der Bettler. Viele von ihnen sind tatsächlich Mitglieder von Bettel-Banden, die die gesammelten Spenden für kriminelle Zwecke verwenden. Oft fordern diese Personen aufdringlich Geld, anstatt um Essen zu bitten, was eine Differenzierung zu den tatsächlich bedürftigen Obdachlosen ermöglicht, die stille Plätze bevorzugen. Rund 550 Obdachlose werden regelmäßig von Sauer betreut. Trotz der Hilfsangebote ist die Unterstützung aus der Bevölkerung oft unzureichend, so die Expertin.
Laut Informationen der Diakonie Deutschland leben viele dieser Bettler in extremer Armut. Oft kommen sie aus Süd- und Südosteuropa, wie etwa Rumänien, und haben keinen Zugang zu Sozialleistungen. In Gesprächen könne man einen Eindruck von den tatsächlichen Bedürfnissen dieser Menschen bekommen. Besonders kritisch wird die Situation, wenn Bettler aggressiv auftreten, da dies Unbehagen bei den Passanten auslöst.
Hilfsangebote und Alternativen
Umso wichtiger wird die Frage, wie man Obdachlosen und Bettlern in der Stadt helfen kann. Die Empfehlung ist, kein Geld zu geben, sondern zu erfragen, welche konkreten Bedürfnisse bestehen, etwa Wärme oder Essen. Auch Organisationsstrukturen hinter Bettel-Banden sollten Beachtung finden, denn viele Bettler dürfen ihre Spenden nicht behalten und stehen unter strenger Kontrolle. Es gibt jedoch auch Alternativen zur Stillen Hilfe, wie Wärme- oder Duschbusse, die in Berlin schon seit Jahren erfolgreich sind. Strukturelle Hilfe sowie das Engagement von ehrenamtlichen Mitarbeitern sind unerlässlich, um nachhaltig Unterstützung zu bieten. Die Anwohner in München sind gefordert, sich aktiv mit diesen Herausforderungen auseinanderzusetzen.
Gleichzeitig bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen der Stadt und die Polizei auch weiterhin an einem Strang ziehen, um die Lebensbedingungen in Hadern zu verbessern und den besorgten Bürgern Gehör zu schenken.
Die nächsten Schritte seitens der Stadt sind entscheidend, um eine Balance zwischen Sicherheit, Ordnung und der notwendigen menschlichen Hilfe zu finden. Die Bürgervertreter scheinen gewillt, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.