Sterbebegleitung neu gedacht: Michaela Bayer und Sara Loy im Bürgersaal

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Am 2. November stellen die Palliativ-Pflegerinnen Michaela Bayer und Sara Loy ihr Buch über Sterbebegleitung in Hausham vor.

Am 2. November stellen die Palliativ-Pflegerinnen Michaela Bayer und Sara Loy ihr Buch über Sterbebegleitung in Hausham vor.
Am 2. November stellen die Palliativ-Pflegerinnen Michaela Bayer und Sara Loy ihr Buch über Sterbebegleitung in Hausham vor.

Sterbebegleitung neu gedacht: Michaela Bayer und Sara Loy im Bürgersaal

Am 2. November 2025 wird im Bürgersaal in Hausham ein besonderes Buch präsentiert: „Am Ende zählt das JETZT“ von Michaela Bayer und Sara Loy. Diese beiden Palliativ-Pflegerinnen wollen mit ihrem Werk nicht nur ihre Erfahrungen teilen, sondern auch den Umgang mit dem Tod in unserer Gesellschaft verändern. Michaela Bayer, gebürtig aus Hausham, ist am Klinikum Großhadern auf der Palliativstation tätig, während Sara Loy aus Dresden stammt. Beide sind aktiv auf Instagram und nutzen diese Plattform, um Einblicke in ihre berührende Arbeit zu geben.

Das Werk entstand auf Nachfrage und hat das Ziel, den Tod als weniger angsteinflößend darzustellen und das Leben zu bereichern. „Es liegt uns am Herzen, dass auch Kinder lernen, mit dem Thema Tod umzugehen“, erklärt Bayer. Eine beeindruckende Anekdote ist die Geschichte eines kleinen Mädchens, das den Tod ihrer Oma verarbeitet. Solche Erfahrungen werden in dem Buch detailliert behandelt, unterstützen den Leser und regen zum Nachdenken an.

Verborgene Einsichten aus der Palliativpflege

In „Am Ende zählt das JETZT“ erwarten die Leser nicht nur spannende Erfahrungsberichte, sondern auch praktische Anleitungen: Jedes Kapitel endet mit einem „Auf einen Blick“, das die wichtigsten Informationen zusammenfasst. Die Autorinnen betonen, dass ihr Buch kein Ratgeber ist, sondern ein Erfahrungsbericht über das Lebensende, der Themen wie Würde, Beistand und Schmerzlinderung behandelt. Die Bedeutung von Selbstfürsorge und der Balance zwischen Nähe und Distanz im Beruf kommen dabei ebenfalls nicht zu kurz.

Interessant sind Bayers Rituale während ihrer Arbeit, wie das Ausziehen des Kasacks, symbolisch für das Abstreifen der Schicksale der Patienten. Diese kleinen, persönlichen Bräuche sind Teil eines komplexen Prozesses, der auch übersinnliche Ereignisse und Rituale beinhaltet, wie das Öffnen des Fensters nach dem Ableben eines Patienten – Momente, die tief berühren.

Die Bedeutung einer offenen Kommunikation

Doch wie gestalten wir einen offenen Dialog über den Tod? Eine Herausforderung, die sich viele Menschen stellen müssen. Oft erreichen palliativmedizinische Angebote die Patienten zu spät, da Mediziner, Patienten und Angehörige nicht offen über Diagnosen sprechen. „Das muss sich ändern“, ist sich Bayer sicher, „weil die Zeit, den eigenen Abschied zu planen, oft nicht ausreichend gegeben ist.“

Die AOK beschreibt, dass Sterbende in unterschiedlichen Einrichtungen, wie Hospizen, Pflegeheimen oder auch zuhause, ihre letzte Lebenszeit verbringen können. Dazu ist eine offene Kommunikation über die bevorstehenden Schritte unverzichtbar. Sterbebegleitung ist keine leichte Aufgabe – sie erfordert Einfühlungsvermögen und eine respektvolle Haltung gegenüber den Wünschen des Patienten. Angehörige werden dabei oft nicht ausreichend einbezogen, was Missverständnisse über Schmerzbehandlungen und andere Aspekte zur Folge haben kann.

Die Palliativmedizin hat das Ziel, ein würdevolles und schmerzfreies Ableben zu ermöglichen. Dabei spielen ethische Grundsätze und die Zusammenarbeit aller Beteiligten eine bedeutende Rolle. „Wichtig ist, die emotionalen Stadien der Sterbeprozesse zu erkennen und Empfangskultur zu leben“, so die Erfahrungen aus der Palliativpflege. Die Seelsorge wird dabei einer der Grundpfeiler sein, um Sterbenden die Würde zu geben, die sie verdienen.

Insgesamt ist „Am Ende zählt das JETZT“ ein Werk, das durch persönliche Berichte und profunde Einsichten besticht und dazu einlädt, sich intensiv mit dem eigenen Leben und dem Thema Sterben auseinanderzusetzen. Das Buch wird beim Event am 2. November in Hausham ein wichtiges Thema ansprechen, das viele Menschen tief betrifft.

Weitere Informationen zur professionellen Sterbebegleitung finden Sie auf AOK und zum Thema Sterbebegleitung auf PPM Online.