Neues S-Bahn-Stellwerk am Ostbahnhof: Pünktlichkeit im Fokus!

Am 26. Juni 2025 wird die Inbetriebnahme neuer elektronischer Stellwerke am Ostbahnhof München gefeiert, um S-Bahn-Verkehr zu stabilisieren.
Am 26. Juni 2025 wird die Inbetriebnahme neuer elektronischer Stellwerke am Ostbahnhof München gefeiert, um S-Bahn-Verkehr zu stabilisieren. (Symbolbild/MM)

Neues S-Bahn-Stellwerk am Ostbahnhof: Pünktlichkeit im Fokus!

Berg am Laim, Deutschland - Die S-Bahn in München hat am 26. Juni 2025 einige Verbesserungen erfahren. An diesem Morgen meldete das Verkehrsunternehmen nur wenige Störungen im Betriebsablauf, was für die Pendler eine erfreuliche Nachricht ist. Dennoch gibt es auch Schattenseiten: Die S5 endet aufgrund technischer Defekte an mehreren Bahnübergängen vorzeitig in Aying, und bei der S3 gab es einen behobenen technischen Defekt an einem anderen Zug, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet.

Ein entscheidender Schritt in der Modernisierung des S-Bahn-Netzes ist die Inbetriebnahme zweier neuer elektronischer Stellwerke am Ostbahnhof, die nun offiziell ihren Betrieb aufgenommen haben. Diese neuen Stellwerke ersetzen die veraltete Relais-Technik aus den 1970er Jahren, die lange für zahlreiche Störungen verantwortlich war. Das alte Relais-Stellwerk, in Betrieb seit 1971, war für rund 15 Prozent all jener Verspätungen in der S-Bahn verantwortlich, die die Fahrgäste oft zur Weißglut brachten.

Modernisierung und Herausforderungen

Die Inbetriebnahme wurde gebührend gefeiert, nicht zuletzt durch Ministerpräsident Markus Söder, der diese Entwicklung als maßgeblich für die Verdichtung und Pünktlichkeit des S-Bahn Verkehrs bezeichnete. Berthold Huber, Infrastrukturvorstand der Deutschen Bahn, unterstrich in einer Stellungnahme die Bedeutung dieser Schritte für die Stabilität des S-Bahn-Systems. Tatsächlich wurde ein beeindruckendes Volumen an Umbaumaßnahmen durchgeführt: Über 400 Kilometer Kabel wurden verlegt und rund 100 Signale installiert. Die Kosten der neuen Stellwerke belaufen sich auf etwa 222 Millionen Euro, wie in einem weiteren Bericht von BR.de zu lesen ist.

Die Modernisierung startete bereits im Oktober 2021, wurde jedoch von Verzögerungen geplagt, die vor allem aus Schwierigkeiten bei der Anbindung an die alte Technik und baulichen Problemen resultierten. Politiker kritisierten die Deutsche Bahn lautstark für die langen Bauzeiten; ursprünglich war die Inbetriebnahme bereits für 2023 angedacht. Experten zufolge sind in Deutschland nur wenige Fachkräfte verfügbar, die für die Prüfung und Abnahme solcher komplexer Systeme zuständig sind, was die Lage nicht einfacher machte.

Ausblick auf die Zukunft

Mit den neuen elektrischen Stellwerken wird auch eine Stabilisierung des S-Bahn-Betriebs angestrebt, und sie sind besonders wichtig für die geplante zweite Stammstrecke. Dies eröffnet neue Perspektiven für die Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit, auf die die Münchner Pendler so lange gewartet haben. Es gibt bereits positive Erfahrungen mit ähnlichen Anlagen in Pasing, die als Vorreiter gelten, während die Fahrpläne nun noch anpassungsfähiger gestaltet werden können.

Die Herausforderungen bleiben jedoch, vor allem auf den Außenstrecken, die nach wie vor problematisch sind. Die Prüfung der S-Bahn-Pünktlichkeit 2024 zeigte diese Mängel, wobei mehr als die Hälfte der Verspätungen auf infrastrukturbedingte Störungen zurückgingen. Für die S-Bahn-Nutzer bleibt es also spannend – vielleicht wird die S-Bahn bald ein noch verlässlicherer Partner im urbanen Münchener Verkehr.

Details
OrtBerg am Laim, Deutschland
Quellen