Gefühlsmonster hilft Kindern: Mediatorinnen lösen Schulkonflikte in München

Mediatoren unterstützen Münchener Grundschüler bei Konflikten. Infotreffen am 23. September zur Ausbildung bei SiS.
Mediatoren unterstützen Münchener Grundschüler bei Konflikten. Infotreffen am 23. September zur Ausbildung bei SiS. (Symbolbild/MM)

Gefühlsmonster hilft Kindern: Mediatorinnen lösen Schulkonflikte in München

München, Deutschland - Walburga Kortz und Ursula Baur-Schad sind seit eineinhalb Jahren die bewährten Mediatorinnen an der St.-Anna-Grundschule in München. Im Rahmen des Projekts „Seniorpartner in School“ (SiS) arbeiten die beiden unermüdlich daran, Konflikte unter Grundschulkindern zu lösen. Wie die tz berichtet, haben sie bereits eine Vielzahl von Kindern bei der Bewältigung ihrer Alltagssorgen unterstützt. SiS ist seit 2011 aktiv und hat mittlerweile 70 Mediatorinnen und Mediatoren an 30 Münchner Schulen mobilisiert.

Die Ausbildung der Mediatoren umfasst stolze 80 Stunden und lehrt gewaltfreie Kommunikation sowie Mediationstechniken. Einmal wöchentlich bieten Kortz und Baur-Schad einen offenen Raum für die Schüler an, in dem diese freiwillig zusammenkommen, um ihre Probleme zu besprechen. In 45-minütigen Sitzungen helfen die beiden dabei, Lösungen zu finden, wobei die Puppe namens „Gefühlsmonster“ als Erkennungszeichen und Anker für die Kinder fungiert.

Hohe Nachfrage und Unterstützung

Die Nachfrage nach Mediationen ist groß, und der Grund dafür ist einfach: Kinder lernen hier, wie sie Konflikte selbst konstruktiv lösen können. Auffallend ist auch, dass die Gespräche stets der Verschwiegenheitspflicht unterliegen und das Vertrauen der Kinder nicht enttäuscht wird. SiS wünscht sich allerdings mehr finanzielle Unterstützung von der Stadt, um die Ausbildung der Ehrenamtlichen weiter voranzutreiben. Diese Anfrage hat der Bezirksausschuss Altstadt-Lehel bereits aufgegriffen und beschlossen, das Programm mit 2000 Euro zu unterstützen.

Für all jene, die sich für die Arbeit der Mediatoren interessieren, findet am 23. September ein Infotreffen von 16 bis 18 Uhr statt. Der Ausbildungsstart ist für Oktober geplant und verspricht eine spannende Gelegenheit für neue Ehrenamtliche.

Ein Blick auf die Organisation

Der Bundesverband der „Seniorpartner in School“ hielt kürzlich seine Jahreshauptversammlung in Berlin ab. Am 28. und 29. April wurde ein neuer Vorstand gewählt, wobei Matthias Kraemer einstimmig zum 1. Vorsitzenden gewählt wurde. Darunter sind auch Beisitzerinnen wie Dr. Monika Reimann (Mediation) und Ute Matschull-Mesfin (Öffentlichkeitsarbeit). Dieses Treffen diente nicht nur der Neuwahl, sondern auch dem Rückblick auf die Erfolge der ehrenamtlichen Organisation sowie der Planung von Workshops zu aktuellen Herausforderungen.

Die Bedeutung von Schulmediation wird dabei immer klarer. Auch das Hessische Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen hebt in seinem Informationsmaterial hervor, dass Schulmediation nicht nur hilft, Konflikte und Gewalt besser zu verstehen, sondern auch zur Gewaltprävention beiträgt. Durch die Ausbildung werden die Fähigkeiten zur Konfliktlösung sowie zur Bildung von Schülermediatorengruppen gestärkt, ein Konzept, das auch in München an Bedeutung gewinnt. Weitere Informationen können über den Flyer des Projekts abgerufen werden.

Die positive Entwicklung dieser Projekte zeigt einmal mehr, wie wichtig die Arbeit von Mediatorinnen und Mediatoren in Schulen ist. Sie leisten einen wertvollen Beitrag zur Schaffung eines harmonischen Miteinanders und fördern die sozialen Kompetenzen der Kinder – und das mit ganz viel Herz und Engagement.

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OrtMünchen, Deutschland
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