Smartphone-Verbot an Schulen: Garching testet das Handy-Hotel!

Smartphone-Verbot an Schulen: Garching testet das Handy-Hotel!
Garching, Deutschland - Die Debatte über den Umgang mit Smartphones in Schulen nimmt auch im Landkreis München Fahrt auf. Immer mehr Schulen stehen vor der Herausforderung, einen sinnvollen Umgang mit der allgegenwärtigen Technologie zu finden. Smartphones sind für Kinder und Jugendliche heutzutage unverzichtbar, doch die Ablenkungsgefahr ist nicht zu unterschätzen. Daher überlegen einige Bildungseinrichtungen, ob sie die Geräte in den Unterricht integrieren oder deren Nutzung ganz verbannen sollen. In Österreich ist ein klarer Trend zur Verbannung zu beobachten, wobei im Landkreis München unterschiedliche Ansätze verfolgt werden. Am Werner-Heisenberg-Gymnasium in Garching beispielsweise wurde ein „Handy-Hotel“ eingeführt, wo Schüler ihre Smartphones sicher aufbewahren können, während sie lernen. Annette Langl, eine Mitarbeiterin der Schulleitung, beschreibt die Vorteile dieses Systems, das den Zugriff auf Handys während des Unterrichts unterbindet. Die Süddeutsche berichtet.
Wie sieht die Situation deutschlandweit aus? Eine aktuelle Studie zeigt, dass Jugendliche in Deutschland mehr als 36 Stunden pro Woche am Smartphone verbringen und dabei durchschnittlich über fünf Stunden pro Tag online sind. Bei den Benachrichtigungen wird es noch interessanter: 50 Prozent der 11- bis 17-Jährigen erhalten bei ihren Smartphones täglich mindestens 237 Notifications, von denen 23 Prozent während der Schulzeit eingehen. Diese immense Ablenkung könnte Ursache dafür sein, dass Schulen zunehmend über ein Verbot der privaten Handynutzung nachdenken. In Ländern wie Finnland, Dänemark, England und den Niederlanden haben sich Handyverbote bereits etabliert. Auch in Deutschland wird dieser Schritt immer relevanter, ganz besonders im Hinblick auf die jüngsten PISA-Ergebnisse, die einen Rückgang der Schülerleistungen zeigen. Das Deutsche Schulportal beleuchtet die aktuellen Studien und deren unterschiedliche Ergebnisse bezüglich der Auswirkungen von Handyverboten auf den Lernerfolg.
Positive Effekte auf das Lernen
Eine neue Studie der Universität Augsburg hat sich mit den positiven Effekten eines Handyverbots in Schulen beschäftigt. Diese Forschung zeigt, dass ein Verbot nicht nur das soziale Klima verbessert, sondern auch die Lernleistungen der Schüler steigert. Lehrkräfte bestätigen, dass sichtbare Handys die Konzentration und die Lernprozesse stark beeinträchtigen können. Ein verbessertes Klassenklima fördert erfolgreiches Lernen und Lehren. Dabei sind einige Schulen wie das Werner-Heisenberg-Gymnasium bereits gut aufgestellt, während andere noch nach der richtigen Lösung suchen. Die Tagesschau gibt weitere Einblicke in die Thematik.
Trotz der positiven Aspekte ist es wichtig, dass diese Verbote nicht isoliert stehen. Die Wissenschaftler betonen, dass ein Verbot ohne passende pädagogische Begleitung wenig bewirken kann. Die Schüler sollten auch lernen, verantwortungsvoll mit Technik umzugehen, statt sie nur zu verbannen. Auch die Kombination aus Verbot und Bildungsmaßnahmen zur Förderung der Medienkompetenz wird als entscheidend erachtet. Das Ziel sollte sein, eine ausgewogene Nutzung von Smartphones im Schulalltag zu entwickeln.
Im Hinblick auf die weitere Entwicklung von Handyverboten in Schulen bleibt abzuwarten, wie die Politik reagiert und welche Modelle sich durchsetzen werden. In jedem Fall ist der Wunsch nach mehr Klarheit und Handlungsanleitung an die Politik aus dem Schulwesen spürbar. Die Diskussion geht weiter, und die Schulen werden sich weiterhin mit dieser wichtigen Frage auseinandersetzen müssen.
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Ort | Garching, Deutschland |
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