München schaltet Straßenlaternen ab: Schutz der Glühwürmchen in Gefahr!

München schaltet Straßenlaternen ab: Schutz der Glühwürmchen in Gefahr!
Thomas-Hauser-Straße, 81739 München, Deutschland - Der Schutz der Glühwürmchen steht im Fokus des Bezirksausschusses Berg am Laim. Mit einem einstimmigen Antrag der Grünen hat sich das Gremium dafür ausgesprochen, die Straßenbeleuchtung in der Thomas-Hauser-Straße am Übergang nach Trudering bis Ende Juli abzuschalten. Dieser Schritt soll den faszinierenden kleinen Käfern helfen, die dringend Dunkelheit zur Fortpflanzung benötigen. Wie tz.de berichtet, ist diese Maßnahme Teil eines größeren Engagements für den Natur- und Artenschutz in der Stadt.
Glühwürmchen leuchten nicht einfach nur zur Schau. Diese Biolumineszenz spielt eine entscheidende Rolle in ihrem Fortpflanzungsverhalten. Die Männchen senden über Leuchtsignale ihre Präsenz aus, während die Weibchen in der Dunkelheit darauf reagieren. Doch, um diese magischen Momente zu erleben, braucht es die Abwesenheit von störendem Licht, besonders in den Monaten Juni und Juli.
Sicherheitsbedenken und Fortschritte
Bei der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses blieben einige Sorgen nicht unerwähnt. Die CSU äußerte Bedenken bezüglich der Sicherheit an der Kfz-Verwahrstelle der Polizei und stimmte gegen den Antrag zur Abschaltung der Lampen in diesem Bereich. Dennoch setzte sich die Mehrheit für den Schutz der Glühwürmchen durch, wie auch goodnews-magazin.de feststellt. Die Antragsteller argumentierten, dass die Beleuchtung in der Randstraße während der Sommermonate nicht unbedingt notwendig sei.
Die neu gewählte Tierschutzbeauftragte des Bezirksausschusses, Kathrin Eva Schmid (CSU), setzt sich dafür ein, den Prozess zu beschleunigen. „Wir müssen etwas unternehmen, damit wir die Glühwürmchen nicht verlieren. Ihre Fortpflanzungszeit geht schnell vorbei“, betonte sie. Außerdem stellte Manuel Weiß von den Grünen klar, dass die Verwaltung unter Umständen bis zu drei Monate für eine Antwort auf solche Anträge benötigt – zu lang für die kleinen Lichtboten.
Wissenschaft und Biolumineszenz
Aber was genau macht Glühwürmchen zum strahlenden Star der Nacht? Es ist die spezielle chemische Reaktion, bei der der Enzym Luciferase auf das Substrat Luciferin trifft. Diese Interaktion erzeugt Licht, das über die Photizyten im Bauch der Glühwürmchen in Erscheinung tritt. Wie nationalgeographic.de erklärt, gibt es verschiedene Lichtfarben, die durch unterschiedliche chemische Prozesse erzeugt werden können. Der Bauch der Glühwürmchen stellt somit ein unerforschtes Gebiet der Biolumineszenz dar.
Die Grundlagen der Lichtemission liegen im Zusammenspiel von Sauerstoff, Kalzium, Magnesium und Luciferin. Neuere Forschungsergebnisse zeigen, dass ein zusätzlicher Sauerstoffelektron eine Schlüsselrolle in diesem Prozess spielt. Bruce Branchini von Connecticut College hat gezeigt, dass eine chemische Reaktion stattfinden muss, die in anderen biolumineszenten Organismen ebenfalls vorkommen könnte. Die Möglichkeiten, die sich hier ergeben, könnten nicht nur in der Natur von Bedeutung sein, sondern auch in der modernen Medizin.
Faszinierend ist nicht nur die Biologie der Glühwürmchen, sondern auch die Initiative des Bezirksausschusses, die einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz leistet. Es bleibt zu hoffen, dass durch das Abschalten der Straßenlaternen die geheimnisvollen Lichtboten in Berg am Laim eine Chance erhalten, ihre nächtlichen Tänze ungestört zu vollführen.
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Ort | Thomas-Hauser-Straße, 81739 München, Deutschland |
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