Sichere Schulwege gefordert: Gymnasium Neufreimann droht Umzugsstopp!

Sichere Schulwege gefordert: Gymnasium Neufreimann droht Umzugsstopp!
Schwabing-Freimann, Deutschland - In München gibt es Bewegung rund um das Gymnasium Neufreimann. Der für Mitte September 2025 geplante Umzug in den Stadtteil Schwabing-Freimann steht auf der Kippe. Die Verantwortlichen stellen eine klare Bedingung: Ein sicherer Schulweg für die Schülerinnen und Schüler muss garantiert sein, andernfalls wird der Umzug verweigert. Dies berichtet die tz.
Aktuell ist das Gymnasium interimsweise in der Ungererstraße 191 untergebracht. Der Bezirksausschuss Schwabing-Freimann hat einstimmig einen Eilantrag beschlossen, um einen sicheren Schulweg zu fordern. Geplant ist, einen Fuß- und Radweg zwischen den Wohngebieten und einer öffentlichen Grünfläche am südlichen Ende von Neufreimann zu schaffen. Dieser Weg soll eine sichere Querung der Henny-Seydemann-Straße ermöglichen. Die derzeitige Umgehungsroute über die Metro wird als unpraktisch angesehen, da sie Kinder dazu verleitet, möglicherweise über die Bahngleise zu gehen. Auch die Sicherheitsbedingungen in angrenzenden Straßen, wie der Cordelia-Edvardson-Straße und Am Ausbesserungswerk, sollen geprüft werden.
Schulstraßen als Lösung
Ein zentraler Ansatz zur Verbesserung der Schulwegsicherheit sind die sogenannten Schulstraßen. Das Kidical Mass Aktionsbündnis hat einen Leitfaden für Kommunen erstellt, um diese schulfreundlichen Straßen zu etablieren. Ziel ist es, Kindern zu ermöglichen, sicher und selbstständig zur Schule zu gelangen, ohne im Verkehrschaos unterzugehen. Diese Schulstraßen, die entweder permanent oder temporär für den Kfz-Durchgangsverkehr gesperrt sind, bieten eine vielversprechende Lösung, wie auf der Seite von kinderaufsrad zu lesen ist.
Aktionswochen, die vom 16. September bis 27. Oktober 2024 durchgeführt werden, sollen das Bewusstsein für kinderfreundliche Mobilität stärken. Höhepunkt dieser Wochen ist das Wochenende rund um den Weltkindertag, wo zehntausende Kinder und Erwachsene für eine kinder- und fahrradfreundliche Umgebung demonstrieren werden.
Rechtliche Unterstützung für Schulstraßen
Die rechtlichen Voraussetzungen für die Umsetzung von Schulstraßen wurden durch die Novelle der Straßenverkehrsordnung deutlich verbessert. Dies macht es für Kommunen einfacher, solche Initiativen rechtssicher zu entwickeln und umzusetzen. Steffen Brückner vom Kidical Mass Aktionsbündnis betont, dass Schulstraßen nicht nur sicherere Schulwege sind, sondern auch ein Beitrag zu lebenswerten Städten leisten. Dies wird auch von der VCD unterstützt, wo man erfolgreiche Projekte aus Städten wie Köln und Berlin findet.
Der Paradigmenwechsel in der Verkehrsplanung hin zu einer ganzheitlichen, kinderfreundlichen Mobilität ist essenziell. Städtische Planung muss die Mobilität von Kindern in den Mittelpunkt stellen, um ein sicheres und attraktives Umfeld zu schaffen. Die Forderungen sind klar: Tempo 30 auf allen Schulwegen und verbindliche Zielvorgaben für Bund, Länder und Kommunen sind unabdingbar, um diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen.
Wie es mit dem Umzug des Gymnasiums Neufreimann weitergeht, hängt jedoch davon ab, ob die Stadt die nötigen Maßnahmen umsetzt, um den Kindern einen sicheren Schulweg zu garantieren. Die nächste Zeit könnte entscheidend sein.
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Ort | Schwabing-Freimann, Deutschland |
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