München gedenkt: 9 Jahre nach dem tragischen OEZ-Attentat

Gedenkveranstaltung zum OEZ-Attentat: Am 22. Juli 2025 um 17:30 Uhr in Moosach, unter Beteiligung von Oberbürgermeister Reiter.
Gedenkveranstaltung zum OEZ-Attentat: Am 22. Juli 2025 um 17:30 Uhr in Moosach, unter Beteiligung von Oberbürgermeister Reiter. (Symbolbild/MM)

München gedenkt: 9 Jahre nach dem tragischen OEZ-Attentat

Hanauer Straße 77, 80997 München, Deutschland - Am 22. Juli 2025 gedenkt München der opfer des rassistisch motivierten Attentats am Olympia-Einkaufszentrum (OEZ), das sich am selben Datum im Jahr 2016 ereignete. Mit einer Gedenkveranstaltung am Denkmal „Für Euch“ erinnert die Stadt ab 17:30 Uhr an die neun Menschen, die durch die Gewalt eines 18-Jährigen ums Leben kamen, sowie an die zahlreichen Verletzten, die dieses Verbrechen hinterließ. Der junge Mann nahm sich nach dem Anschlag selbst das Leben, was die Tragik dieses Ereignisses nur verstärkt.

Die Gedenkveranstaltung, die sowohl vor Ort als auch als Livestream übertragen wird, wird durch Oberbürgermeister Dieter Reiter und Angehörige der Opfer bereichert. Zudem haben Hinterbliebene anderer rassistischer Anschläge in Deutschland, wie in Halle und Hanau, eine Rede zugesagt. Diese gemeinsame Erinnerung soll nicht nur die Opfer ehren, sondern auch ein starkes Zeichen gegen Rassismus setzen und die Bedeutung des Zusammenhalts in der Gesellschaft unterstreichen. Unterstützt wird das Gedenken von der Stadt München sowie von Angehörigen und Aktivisten, die eng bei der Planung mitgewirkt haben. München.de berichtet, dass die Hanauer Straße für die Veranstaltung weiträumig gesperrt wird und die Sperrung bis 22 Uhr anhalten soll.

Kritik am Gedenken und der Erinnerungskultur

Die Situation rund um die Gedenkveranstaltung verdeutlicht auch die Herausforderungen, die mit der Erinnerungsarbeit verbunden sind. Es gibt zahlreiche Stimmen, die berichten, dass Angehörige und Überlebende rassistischer Gewalt oft nicht ausreichend in die Gedenkgespräche einbezogen werden. Amnesty International hebt hervor, dass dies für eine inklusive und gerechte Erinnerungskultur entscheidend ist. Gisela Kollmann, eine Angehörige eines Opfers, kritisiert die schnelle Entscheidung zur Schaffung des Erinnerungsortes, die ohne umfassende Einbeziehung der Betroffenen getroffen wurde.

Margareta Zabërgja hat ebenfalls Bedenken geäußert und spricht sich für eine genauere Auseinandersetzung mit dem rechtsradikalen Hintergrund des Anschlags aus. Ihre Forderung nach einer offenen Diskussion zur Thematik zeugt von dem dringenden Bedarf an einer kritischen Reflexion der Vergangenheit, um die Wiederholung solcher Tragödien zu verhindern.

Neue Gedenkinitiativen in München

Im Zuge der Vorbereitungen für den neunten Jahrestag hat der Stadtrat beschlossen, dass neue Gedenkgräber für die Opfer eingerichtet werden sollen, die in Kooperation mit den Angehörigen gestaltet werden. Zudem wurde ein gemeinsamer Antrag für eine Gedenktafel im Münchner Rathaus eingebracht, die bis zum zehnten Jahrestag des Attentats entstehen soll. Diese Tafel wird ergänzend zur bestehenden Gedenktafel für die Opfer des Oktoberfest-Attentats im Prunkhof des Rathauses installiert.

Zusätzlich wurde im April 2025 ein neuer Gedenkraum für die Opfer in Moosach eröffnet, der den früheren Raum in der Dienerstraße ersetzt hat. Dieser Schritt wird als wichtiger Beitrag zur Erinnerungskultur angesehen und soll einen Ort bieten, an dem Angehörige, Unterstützer und Überlebende zusammenkommen können, um ihre Erfahrungen zu teilen und zu verarbeiten.

Das Gedenken am 22. Juli ist ein klarer Ausdruck des Zusammenhalts und der Solidarität, die notwendig sind, um gegen die Spaltung in der Gesellschaft anzutreten. Die Stimmen der Angehörigen, die sich für mehr Einbeziehung und aktivere Teilnahme an Erinnerungsorten und -gesprächen einsetzen, sind ein wichtiger Bestandteil dieses Prozesses. tz.de hebt hervor, wie wichtig es ist, die Geschichten der Opfer lebendig zu halten und ein kollektives Gedächtnis zu schaffen, das die Herausforderung eines respektvollen Gedenkens an nimmt.

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OrtHanauer Straße 77, 80997 München, Deutschland
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