Ukrainische Flüchtlingsfamilie in Neubiberg: Unzumutbare Zustände!

Ukrainische Flüchtlinge in Neubiberg klagen über unzumutbare Bedingungen in Containerunterkünften. Integration und Wohnraummangel stehen im Fokus.
Ukrainische Flüchtlinge in Neubiberg klagen über unzumutbare Bedingungen in Containerunterkünften. Integration und Wohnraummangel stehen im Fokus. (Symbolbild/MM)

Ukrainische Flüchtlingsfamilie in Neubiberg: Unzumutbare Zustände!

Neubiberg, Deutschland - In Neubiberg, einem Stadtteil im Münchener Raum, wird die Situation in einer Container-Flüchtlingsunterkunft zunehmend alarmierender. Zwei Ukrainerinnen, eine 68-jährige Mutter und ihre 48-jährige Tochter, berichten von unerträglichen Lebensbedingungen, die sie als „unzumutbar“ empfinden. Auf nur 15 Quadratmetern müssen die beiden leben, das macht den Alltag bereits zu einer echten Herausforderung. Die Matratze, die sie hier nutzen, wurde von der Tochter als gesundheitsschädlich für ihre Mutter mit Hüftproblemen eingestuft. Für die Frauen ist der Aufenthalt in der Gemeinschaftsküche, in der sie sich eigentlich für soziale Kontakte und gemeinsame Mahlzeiten zusammenfinden sollten, kaum auszuhalten. Angst vor Beleidigungen und tätlichen Angriffen treibt sie dazu, lieber in ihrem kleinen Zimmer zu essen.

Wie Merkur berichtet, wird die Atmosphäre in der Unterkunft zusätzlich durch Konflikte mit anderen Bewohnern angespannt. Besonders ein älteres Paar aus der Ukraine sorgt für Unruhe, indem es als aggressiv wahrgenommen wird. Investigationen durch die Kriminalpolizei wegen Beleidigungen und versuchter Körperverletzung sind bereits eingeleitet worden. Der Leiter der örtlichen Polizeiinspektion macht jedoch klar, dass die Lage insgesamt als „extrem ruhig“ gilt, obwohl Reibereien zwischen Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen nicht ungewöhnlich sind.

Der Kampf um ein besseres Leben

Die beiden Frauen, die seit 2023 auf der Warteliste für eine Sozialwohnung stehen, haben die Dringlichkeitsstufe 2. Ihre Tochter hält eine ärztliche Bescheinigung bereit, die bestätigt, dass ihre Mutter aufgrund ihrer gesundheitlichen Probleme dringend eine eigene Wohneinheit benötigt. Die Wartezeiten auf eine Wohnung in Dringlichkeitsstufe 1 betragen bereits bis zu sieben Jahre, in der Stufe 2 sieht es noch düsterer aus. Die Frauen haben nicht nur ihre Fluchtgeschichte dokumentiert, die im Jahr 2022 in Sjewjerodonezk begann, sondern auch einen Beschwerdebrief an das EU-Parlament verfasst und einen Termin im Landratsamt vereinbart, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen. Eine Umquartierung des problematischen Nachbarnpaars könnte in naher Zukunft greifen, was etwas Hoffnung bringen könnte.

„Es ist wichtig, dass die Integration der Flüchtlinge besser gestaltet wird“, heißt es auf Meventa. Gemeinschaftsunterkünfte sind nicht nur eine Unterkunft; sie sollten auch Orte sein, die das Zusammenleben erleichtern. Die Gestaltung dieser Unterkünfte spielt eine bedeutende Rolle für die Integration. Leider reicht die Realität oft nicht an die Ideale heran. Gemeinschaftsräume, in denen Interaktion gefördert werden könnte, gibt es in der Neubiberger Unterkunft kaum, was die Herausforderungen nur verstärkt. Viele Bewohner kämpfen damit, sich in die Gesellschaft einzugliedern und haben keine andere Wahl, als in diesen Einrichtungen zu leben, da die meisten von ihnen keinen Anspruch auf eine eigene Wohnung haben, wie die Bundeszentrale für politische Bildung feststellt.

Die Herausforderungen der Unterbringung

Die Bedingungen in solchen Gemeinschaftsunterkünften werden von vielen als schlecht und wenig privatsphärisch wahrgenommen. Massenunterkünfte und provisorische Einrichtungen haben die Wohnsituation von Geflüchteten seit 2015 erheblich verschlechtert. Zusätzlich gibt es Berichte über rassistische Angriffe auf diese Unterkünfte, was die Thematik weiter kompliziert. Obgleich Geflüchtete mit anerkanntem Asyl nicht mehr gezwungen sind, in Gemeinschaftsunterkünften zu leben, bleibt die Wohnungssuche in Städten wie München für viele ein nahezu unlösbares Problem.

Die Unterstützung durch zivilgesellschaftliche Initiativen zur Verbesserung der Wohnsituation ist in den letzten Monaten gestiegen, da sich zahlreiche Projekte mit der Schaffung von Wohnraum und der Verbesserung der Lebensbedingungen von Geflüchteten beschäftigen. Der Bedarf an sozialem Wohnungsbau wird als dringlich erachtet, um nicht nur die Herausforderungen der aktuellen Bewohner in Neubiberg, sondern auch die der vielen anderen betroffenen Geflüchteten in Deutschland zu bewältigen.

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OrtNeubiberg, Deutschland
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