Skandal bei Schlossfestspielen: Protests gegen rechte Netzwerkerin!

St. Emmeram in Regensburg: Kontroversen um Schlossfestspiele mit rechten Netzwerken, Proteste und Absagen von Künstlern.

St. Emmeram in Regensburg: Kontroversen um Schlossfestspiele mit rechten Netzwerken, Proteste und Absagen von Künstlern.
St. Emmeram in Regensburg: Kontroversen um Schlossfestspiele mit rechten Netzwerken, Proteste und Absagen von Künstlern.

Skandal bei Schlossfestspielen: Protests gegen rechte Netzwerkerin!

Die Schlossfestspiele auf St. Emmeram, eine alljährliche Veranstaltung unter der Schirmherrschaft von Fürstin Mariae Gloria von Thurn und Taxis, stehen erneut im Fokus der Aufmerksamkeit – und das bringt nicht nur Glanz und Glamour, sondern auch jede Menge Kontroversen mit sich. Wie Junge Welt berichtet, wurden bei den diesjährigen Festspielen, zu denen ein illustres Publikum reaktionärer bis völkischer Netzwerke eingeladen wurde, hitzige Debatten entfacht.

Den Schock in der Regensburger Kulturszene löste vor allem die angekündigte Teilnahme von Alice Weidel, der Vorsitzenden der AfD, aus. Ihr Auftritt, der für große Spannungen sorgte, fiel jedoch ins Wasser, da die bekannte Sängerin Vicky Leandros ihren Auftritt absagte. Leandros erklärte, dass sie nicht in einer Veranstaltung auftreten wolle, in der Weidel anwesend ist. Sie steht für Vielfalt, Toleranz und Menschenrechte ein und wollte nicht, dass ihr Konzert politisiert wird, wie die Augsburger Allgemeine berichtete.

Proteste gegen rechte Netzwerke

Inmitten dieser Aufregung versammelten sich spontan über 900 Menschen auf dem Emmeramsplatz, um gegen die Aktivitäten von Gloria von Thurn und Taxis und die Einladung von Weidel zu protestieren. Erwartet wurden lediglich 50 Demonstranten. „Nie wieder Faschismus“ lautete die markante Parole, unter der die Demonstrierenden ihren Unmut äußerten. Thurn und Taxis, in Kritik stehend als Influencerin der rechten Szene, hat sich zudem mit verschiedenen Äußerungen zur Homoehe und zum Klimawandel ins Abseits gestellt.

Die Fürstin unterstreicht ihr Engagement für Netzwerke, die kritisch gegenüber der aktuellen politischen Landschaft sind. Kritiker befürchten, dass sie mit ihrer Präsenz bei den Festspielen die „Brandmauer“ zur AfD einreißen könnte. Dies heizt die öffentliche Debatte weiter an und zeigt die tiefen Risse, die in der Gesellschaft durch diese Themen entstanden sind, wie auch in einem Artikel über die Zusammenhänge zwischen Unsicherheit und extremen Einstellungen zu lesen ist bpb.

Gloria von Thurn und Taxis in der Kritik

Ein weiterer bemerkenswerter Vorfall war die herablassende Äußerung der AfD-Abgeordneten Carina Schießl über Vicky Leandros. Diese Kommentare unterstreichen das Spannungsfeld, in dem sich die Festspiele bewegen. Balancieren zwischen kultureller Veranstaltung und politischer Plattform, stehen sie unweigerlich im Kreuzfeuer von Kritik und Kontroversen

Die Fürstin selbst hat sich wiederholt zu politischen Themen geäußert, darunter auch zu Abtreibung, die sie scharf verurteilt. „Mord“ nannte sie diese Entscheidung in der Vergangenheit, und in Bezug auf den Einfluss der AfD lässt sie keinen Zweifel offen: Die großen politischen Parteien seien besorgt darüber, wie sich das Land in eine rechte Richtung bewegt.

Die Liste prominenter Auftritte reicht von Gianna Nannini bis Chris de Burgh, jedoch wird auch Giovanni Zarrella wegen seiner vorherigen Symbolik, die eine Regenbogenfahne an seinem Mikroständer umfasste, kritisch betrachtet, da er 2024 erneut auftritt. Trotz aller Kontroversen bleibt die Frage, wie lange die Tür zur rechten Szene auf diese Weise offenbleiben kann, ohne dass die gesellschaftliche Akzeptanz weiter sinkt.

Die Schlossfestspiele auf St. Emmeram sind somit nicht nur ein Glanzstück der Kultur, sondern auch ein Brennpunkt gesellschaftlicher Auseinandersetzungen, die noch lange nach den Vorführungen nachhallen werden.