Camper klagen: Deutschland bleibt bei Raststätten weit zurück!

Hadern, Deutschland - Die Freude am Camping ist ungebrochen, doch die Raststätten in Deutschland stehen stark in der Kritik. Eine aktuelle Umfrage des ADAC hat gezeigt, dass viele Camper mit den Bedingungen an Autobahnrastanlagen unzufrieden sind. Laut Merkur wünschen sich über 53 Prozent der Befragten spezielle Parkflächen für Wohnmobile, Campingbusse und Wohnwagen, die oft fehlen oder von Lkw zugestellt sind.

Die Umfrage im März 2025 umfasste 1.003 Erwachsene, die seit 2022 mindestens zwei Nächte campierten. Über 740 dieser Teilnehmer hatten in den letzten drei Jahren eine bewirtschaftete Autobahnrastanlage genutzt. Die Ergebnisse sprechen eine klare Sprache: In den Jahren 2023 und 2024 untersuchte der ADAC 80 Rastanlagen, und nur jede vierte verfügte über eigene Stellplätze für Reisemobile.

Wünsche und Bedürfnisse der Camper

Ein weiteres zentrales Anliegen vieler Camper ist die Verfügbarkeit von Dienstleitungen. So wünschen sich 40 Prozent zusätzliche Einrichtungen wie Kassettentoilettenentleerungen und Frischwasserauffüllungen, doch keine der getesteten Anlagen bot diese Services an. Die Umfrage zeigt, dass 45 Prozent der Reisenden bereit wären, für eine eingezäunte Rastanlage mit Videoüberwachung zu zahlen. Zudem ist es für 31 Prozent der Teilnehmer nicht zu viel verlangt, bis zu 10 Kilometer von der Autobahn abzufahren, um ein solches Angebot zu nutzen.

Zusätzlich beklagen viele Camper die mangelhafte Ausschilderung. Laut ADAC empfinden 49 Prozent die Beschilderung als unzureichend, was zu schwer auffindbaren Parkplätzen führt. Über 28 Prozent ärgern sich darüber, dass die Camper-Parkplätze oft von Lastwagen blockiert werden. Daher sind getrennte Parkflächen und eine deutlichere Beschilderung dringend notwendig.

Vergleich mit Nachbarländern

Im internationalen Vergleich schneidet Deutschland bei den Campern schlecht ab: Mit einem Score von 50 hat es nur die Hälfte der Punkte erzielt, die die Nachbarländer Österreich mit 69 und die Schweiz sogar mit 79 erreichen.Presseportal berichtet, dass die Sauberkeit, die Ausstattung und das Ambiente in den anderen Ländern als deutlich besser wahrgenommen werden. Über 75 Prozent der Camper würden häufiger an deutschen Raststätten halten, wenn ihre Bedürfnisse ernst genommen werden und die Einrichtungen entsprechend verbessert werden.

Der Trend zeigt eine steigende Neuzulassung von Wohnmobilen, was die Nachfrage nach geeigneten Raststätten nur noch erhöhen dürfte. Viele Camper wünschen sich daher nicht nur ausreichend Parkplatzmöglichkeiten, sondern auch eine bessere gesamte Ausstattung der Raststätten.

In Anbetracht dieser Umfrageergebnisse ist klar: Es gibt noch viel zu tun, um das Campingerlebnis an Autobahnen in Deutschland angenehmer zu gestalten. Verbesserungen in der Infrastruktur könnten die Zufriedenheit der Reisenden erheblich steigern und dazu beitragen, dass sie gerne wieder auf deutschen Straßen unterwegs sind.