Kiosk am Candidplatz: Neue Künstler-Oase in Gefahr!

Der Bezirksausschuss Untergiesing-Harlaching plant, den ehemaligen U-Bahn-Kiosk am Candidplatz als Kulturraum für Künstler zu nutzen, um kreative Aktivitäten in der Region zu fördern.
Der Bezirksausschuss Untergiesing-Harlaching plant, den ehemaligen U-Bahn-Kiosk am Candidplatz als Kulturraum für Künstler zu nutzen, um kreative Aktivitäten in der Region zu fördern. (Symbolbild/MK)

Candidplatz, 81543 München, Deutschland - Begeisterte Künstler und kulturelle Initiativen haben den U-Bahn-Kiosk am Candidplatz ins Visier genommen, um ihn als kreativen Raum für Kunst und Begegnung zu nutzen. Der Bezirksausschuss Untergiesing-Harlaching erteilte kürzlich in einer Sitzung im Mai grünes Licht für diese Idee, die von Melly Kieweg von der Bürgerinitiative „Mehr Platz zum Leben“ vorangetrieben wurde. Laut Merkur war der Kiosk fast zehn Jahre lang geschlossen und es gab trotz vieler Anfragen keine Fortschritte für eine zukünftige Nutzung. Künstler und kreative Köpfe aus der Gemeinde erhoffen sich dadurch neuen Schwung in die kulturelle Landschaft von Untergiesing zu bringen.

Ein Mangel an kostengünstigen Ausstellungsflächen und Verkaufsräumen für Künstler in diesem Teil Münchens unterstreicht die Dringlichkeit des Vorhabens. Im Idealfall könnte die Nutzung des Kiosks als Galerie ein neues Kulturzentrum zusammen mit der angrenzenden Brückengalerie am Candidplatz schaffen, das als Anziehungspunkt für Kunstschaffende und Besucher fungieren könnte.

Herausforderung der Vermietung

Allerdings gibt es bereits eine Hürde, die es zu überwinden gilt: Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) hat den Kiosk seit April 2023 vermietet. Aktuell arbeitet der neue Mieter an einer Ausbauplanung, was die Umsetzung der angestrebten Künstlernutzung in Frage stellt. Das Informationsupdate von der MVG bringt neue Unsicherheiten in das ehrgeizige Projekt.

Diese Initiative ist nicht die erste ihrer Art in München. Das Projekt „Kunst Kioske“ hatte von September bis Dezember 2023 künstlerische Installationen in verschiedenen Kiosken der Stadt präsentiert, die dem Leerstand in U-Bahn-Stationen entgegenwirken sollten. Wie Kunst Kioske beschreibt, gelang es Künstlern wie Stephanie Müller und Klaus Erika Dietl, den öffentlichen Raum mit Videoinstallationen auf kreative Weise zu beleben.

Kunst im öffentlichen Raum

Kunst hat im urbanen Raum eine lange Tradition und gewinnt zunehmend an Bedeutung. Diese Entwicklung wird durch Projekte zur künstlerischen Gestaltung öffentlicher Plätze und Straßen vorangetrieben. Gemäß Wikipedia sind Kunstwerke im öffentlichen Raum keine neue Erfindung, sondern haben ihre Wurzeln in verschiedenen Epochen und Stilen. Von zeitgenössischen Graffiti-Murals bis hin zu traditionellen Brunnen zeigt sich, wie vielfältige Kunststadtentwicklung und Bürgerkultur miteinander verbinden können.

In den letzten Jahrzehnten hat die Bedeutung von Kunst im öffentlichen Raum zugenommen, da immer mehr Städte diese als Mittel zur Förderung regionaler Kulturwerte und zur Ankurbelung des Stadtimages entdecken. Initiativen wie die am Candidplatz könnten genau das ermöglichen: eine Belebung der Innenstadt und eine Plattform für die kreative Community. Ob die Idee des Kiosk als Kunsthotspot nun Wirklichkeit wird, bleibt spannend zu verfolgen!

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Ort Candidplatz, 81543 München, Deutschland
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