Isolde kämpft seit Jahren um ihr Geld: Wo bleibt die Auszahlung?
Isolde Schleich aus Thalkirchen kämpft seit drei Jahren um die Auszahlung ihrer Altersvorsorge von 40.000 Euro. Die DSS hat versagt.

Isolde kämpft seit Jahren um ihr Geld: Wo bleibt die Auszahlung?
In den ruhigen Straßen von Solln gibt es nicht nur Obst und Gemüse, sondern auch ein tiefes finanzielles Unglück. Die 72-jährige Isolde Schleich kämpft seit über drei Jahren darum, an ihre 40.000 Euro zu kommen, die sie in die DSS Vermögensverwaltung AG & Co. investiert hat. Obwohl sie brav in ihre Altersvorsorge eingezahlt hat, sieht sie keinen Cent von ihrem Geld zurück, während sie gleichzeitig mit gesundheitlichen Problemen kämpft. Ihre Situation ist alles andere als rosig, und zahlreiche Versprechungen der DSS endeten bislang nur in Verwaltungen und vertrösten.
Schleich, die monatlich etwa 700 Euro Rente bezieht und für ihre Miete von 1.100 Euro auf ihren Obststand am Fellererplatz angewiesen ist, fühlt sich im Stich gelassen. Zu ihrer Einmalzahlung von über 6.500 Euro gesellten sich monatliche Beiträge von 210 Euro, was insgesamt etwa 40.000 Euro bis Ende 2021 ausmacht. Nach der Kündigung ihres Vertrages erhielt sie lediglich Briefen von der DSS, die auf Verzögerungen durch einen Steuerkanzleiwechsel hinwiesen. Ihre Chefin am Stand hat bereits Kontakt zu einer Anwältin aufgenommen, die jedoch noch einen weiteren Spezialisten empfohlen hat, dessen Kosten sich die betagte Dame nicht leisten kann.
Die Schattenseite der Altersvorsorge
Die DSS Vermögensverwaltung ist nicht gerade für Transparenz bekannt. Wie der Bericht von Jürgen Naumer zeigt, verweigert die Gesellschaft Anlegern die Zusendung vollständiger Jahresabschlüsse, einschließlich der wichtigen Gewinn- und Verlustrechnungen. Die Abrechnungen, die Anleger erhalten, sind oftmals undurchsichtige Excel-Tabellen ohne nachvollziehbare Zahlen – kein Gewinn, kein Licht am Ende des Tunnels. Selbst nach einer Beteiligungsdauer von zehn Jahren zeigt sich, dass für viele Gesellschafter nur Mysterien übrig bleiben. Die Frage stellt sich: Wie gut steht es wirklich um das Geld der Anleger?
- DSS sieht bei Gesellschaftern, die nicht mehr einzahlen, eine „nachhaltige Verletzung der Gesellschafterpflichten“.
- Berichte über finanzielle Schwierigkeiten und fehlende Transparenz häufen sich, während die Gesellschaft Anspruch auf Zahlungen erhebt.
Das Betrugsrisiko in solchen Fällen ist nicht zu unterschätzen. Anleger sollten dringend in Erwägung ziehen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen und ihre Anlagen zu überprüfen, besonders wenn die eigenen Rücklagen gefährdet sind. Schließlich beträgt die Verjährungsfrist für Schadensersatzansprüche zehn Jahre – eine Frist, die für viele Anleger bald ablaufen könnte.
Die Bedeutung finanzieller Bildung
Gerade in Zeiten, in denen die Rente nicht mehr ausreicht, um den Lebensunterhalt zu decken, wird die Notwendigkeit einer soliden finanziellen Planung immer deutlicher. Finanzkompetenz kann erheblichen Einfluss auf die eigene Altersvorsorge haben. Die Verbraucherzentrale rät in diesem Zusammenhang dazu, Vermögen anzulegen und sinnvoll zu streuen, anstatt sich auf riskante Investitionen wie die DSS zu verlassen. Ein Tagesgeldkonto als Notgroschen oder eine Mischung aus Festgeldern und Aktienfonds können herbe Verluste möglicherweise abfedern.
Dabei sollten Anleger sich immer bewusst sein, dass Kapitalanlagen Kosten verursachen können, die die Renditen schmälern. Aktuell bewegen sich die Entgelte von Anlageberatern und Vermögensverwaltern um 1,5 bis 2 Prozent des Vermögens pro Jahr. In Anbetracht dieser Tatsachen scheint jeder Euro, den Investoren in unklare Projekte stecken, gepaart mit fehlender Transparenz, ein riskantes Unterfangen zu sein.
Die Geschichte von Isolde Schleich steht exemplarisch für viele Betroffene. Sie hofft, dass sich weitere Anleger melden, um gemeinsam gegen die DSS vorzugehen und endlich das Geld zurückzuerhalten, das ihnen zusteht. Ob dies gelingen wird, bleibt abzuwarten. Fest steht jedoch, dass die finanzielle Unsicherheit für viele Rentner in München eine große Herausforderung darstellt.
Für weitergehende Informationen zur Thematik können Sie hier mehr erfahren: tz.de, juergennaumer.de und verbraucherzentrale.de.