Streit um Tennisplätze: Bezirksausschuss stoppt STC-Süd-Erweiterung!

Der STC München Süd plant neue Tennisplätze am Siemenspark, doch der Bezirksausschuss lehnt den Bau im Landschaftsschutzgebiet ab.
Der STC München Süd plant neue Tennisplätze am Siemenspark, doch der Bezirksausschuss lehnt den Bau im Landschaftsschutzgebiet ab. (Symbolbild/MK)

Obersendling, Deutschland - Weitere Tennisplätze in München stehen aktuell auf der Kippe. Der Sport- und Tennis-Club München Süd (STC) plant den Bau von drei neuen Tennisplätzen auf einer Fläche von 1992 Quadratmetern südöstlich der bestehenden Anlage am Siemenspark. Doch der Bezirksausschuss 19 hat den Bauantrag einstimmig abgelehnt. Der Grund? Die beantragten Flächen liegen in einem Landschaftsschutzgebiet und sind im Flächennutzungsplan als allgemeine Grünfläche markiert, wo keine feste Bebauung erlaubt ist, wie tz.de berichtet.

Alexander Aichwalder, Vorsitzender des Unterausschusses Bau und Planung, stellt klar, dass ein Landschaftsschutzgebiet nicht der geeignete Ort für die angestrebte Versiegelung ist. Der Clubmanager Oliver Prosi hingegen betont, dass die zusätzlichen Plätze keine Beeinträchtigung der Naturlandschaft verursachen würden. Mit einer Mitgliederzahl von 1600, die sich seit 2021 verdoppelt hat, sieht der STC einen Bedarf an zusätzlichem Platz.

Kontroversen rund um die Tennisinfrastruktur

Inmitten dieser Entwicklungen schlägt ein weiteres Projekt hohe Wellen: Der Bau eines neuen Stadion für die BMW Open könnte bis zu acht Tennisplätze in München verdrängen. Diese Maßnahme wird als Prestigeprojekt für die Tennis-Elite gesehen, nicht aber für den Breitensport. Der Stadtrat erhielt kürzlich einen Aufstellungsbeschluss, und die Fraktion Die Linke / Die PARTEI hat bereits eine Rechtsaufsichtsbeschwerde gegen diesen Beschluss eingereicht, weil sie befürchtet, dass Spielflächen und -zeiten für die breite Masse so verloren gehen, wie dielinke-muenchen-stadtrat.de berichtet.

Thomas Lechner von Die Linke kritisiert, dass solche Entscheidungen den breiten Tennissport in München gefährden. Außerdem wurde der Beschluss angeblich im Hinterzimmer gefasst, was der Oberbürgermeister zuvor ohne Konsens der Öffentlichkeit zugesichert habe. Fraktionsvorsitzender Stefan Jagel sieht die Finanzierung als problematisch an, gerade in Anbetracht des knappen Haushalts und der Wohnungsnot in der Stadt.

Bauauflagen und Kostenbeiträge

Eine wichtige Überlegung beim Bau von Tennisplätzen sind die planungsrechtlichen Grundlagen. Gemäß den geltenden Standards kosten Tennisplätze mit Ziegelmehlbelag etwa 30.000 Euro, während Plätze mit Kunstrasen sogar bis zu 52.000 Euro kosten können. Zusätzlich könnten Kosten für Barrieregitter und Flutlichtanlagen von rund 15.000 Euro hinzukommen, so sportplatzwelt.de.

Ein Tennisplatz sollte in der Standardgröße von 23,77 Metern Länge und 10,97 Metern Breite angelegt werden und erfordert spezifische Abstände zu benachbarten Courts sowie eine umgebende Bepflanzung, um Schall-Emissionen zu mindern und optimale Spielbedingungen zu garantieren. Umzäunungen sind ebenfalls notwendig, um Vandalismus zu verhindern und einen unbefugten Zutritt zu vermeiden.

Die schwelenden Konflikte rund um den Tennisbau in München zeigen, dass der Druck auf die Stadtverwaltung steigt, die Interessen der Mitglieder des STC und der gesamten Tennisgemeinschaft zu wahren, während gleichzeitig der Schutz von Naturräumen und die bestehenden Bebauungsrichtlinien zu beachten sind. Die Entscheidung über den Bauantrag des STC liegt nun bei der Lokalbaukommission und könnte wegweisend für zukünftige Projekte in der Stadt werden.

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Ort Obersendling, Deutschland
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