Neuer Radweg an der Wattenscheider Straße: Bochum kurbelt Mobilität an!

Die Stadt Bochum testet neue Radwege an der Wattenscheider Straße, um 2025 eine bessere Verbindung zum Westpark zu schaffen.
Die Stadt Bochum testet neue Radwege an der Wattenscheider Straße, um 2025 eine bessere Verbindung zum Westpark zu schaffen. (Symbolbild/MK)

Wattenscheider Straße, Bochum, Deutschland - Auf der Wattenscheider Straße in Bochum tut sich etwas: Ab heute beginnt die Stadt mit einem Verkehrsversuch, der die Lücken im Radwegnetz schließen soll. Ziel dieses Vorhabens ist es, eine direkte Verbindung in Richtung Innenstadt und zur Jahrhunderthalle zu schaffen. Ein zentraler Bestandteil ist der neu eröffnete Grünstreifen bei der Hessenstraße, der Radfahrenden das Ein- und Ausfahren erleichtern soll. Um diesen neuen Zugang zu ermöglichen, wird die Parallelfahrbahn an der Hessenstraße für den Verkehr gesperrt. Damit reagieren die Verantwortlichen auf den steigenden Bedarf nach sicheren Radverkehrswegen.

Letzte Woche wurde zudem kräftig angepackt: Der gemeinsame Geh- und Radweg zwischen der A448 (Bochum-West) und der Goldhammer Straße wurde verbreitert, um die Sicherheit und den Komfort für Radfahrende weiter zu erhöhen. Diese Maßnahmen sind besonders wichtig, da bereits wesentliche Abschnitte des Radschnellwegs RS 1 fertiggestellt sind. Bis zur endgültigen Fertigstellung der gesamten Strecke im Jahr 2030 werden diese provisorischen Lösungen als Übergang dienen und den Weg für entspannte Radausflüge ebnen.

Langfristige Planung des Radschnellweges

Die Planung rund um den Radschnellweg Ruhr RS 1 ist ein umfassendes Projekt, das die Mobilität in der Bochumer Innenstadt nachhaltig verändern will. Die Machbarkeitsstudie für dessen Trasse konnte nicht auf den Flächen der Deutschen Bahn umgesetzt werden, weshalb eine neue Trassenführung gesucht werden musste. Bereits 2019 wurden die ersten Schritte zur Trassensuche, inklusive Öffentlichkeitsbeteiligung und Vorplanung, eingeleitet und der BERNARD Gruppe ZT GmbH anvertraut. Am 9. März 2022 wurde dann die Vorzugsvariante für diese Trasse beschlossen, die als „kreuzungsfreie Strecke südlich der DB“ festgelegt wurde. Diese Option passt sich optimal den räumlichen Gegebenheiten an und erfüllt die hohen Standards für Radschnellwege des Landes.

Parellel zur Planung wird kontinuierlich der Dialog mit der DB geführt, um die Streckenoptimierung zwischen dem S-Bahnhof Ehrenfeld und der ehemaligen Friederika Bahn zu prüfen. Das Ziel der Stadt Bochum ist es, ein durchgängiges, sicheres Radverkehrsnetz aufzubauen, das nicht nur den Hauptverkehrsströme dient, sondern auch sinnvolle Ergänzungen für das nachgeordnete Radnetz umfasst. Ein Beispiel hierfür sind die neuen Strecken zwischen Lohring und Akademiestraße sowie Oskar-Hoffmann-Straße zwischen der Universitätsstraße und dem Steinring.

Radverkehrsstrategie auf nationaler Ebene

Das Projekt fügt sich auch in eine größere Strategie ein: Der nationale Radverkehrsplan 3.0, welcher von der Bundesregierung bis 2030 gefördert werden soll, verfolgt das übergeordnete Ziel, den Radverkehr attraktiver und sicherer zu gestalten. Mit einer Vielzahl von Initiative soll die Anzahl der mit dem Fahrrad zurückgelegten Kilometer erhöht werden. Im Plan werden vier zentrale Säulen der Radverkehrsförderung definiert, darunter die Bereiche Politik, Infrastruktur, Mensch, und Wirtschaft. Außerdem spielt die Digitalisierung eine wichtige Rolle, um die Radverkehrsinfrastruktur weiter zu verbessern.

Für alle Beteiligten stellt sich die Vision „Fahrradland Deutschland 2030“ als Leitbild dar: Radfahren soll zur alltäglichen Mobilitätsform werden, die sicher und angenehm ist. Damit das gelingt, müssen sowohl Städte als auch Kommunen aktiv an der Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur mitarbeiten, während der Bund als Koordinator und Förderer auftritt. Durch diese gemeinschaftlichen Anstrengungen in Bochum und anderswo wird der Radverkehr in Deutschland Stück für Stück zukunftsfähig gestaltet.

Die Maßnahmen an der Wattenscheider Straße sind nur der Anfang eines längeren Weges. Es bleibt zu hoffen, dass die weiteren Planungen und Umsetzungen zügig voranschreiten und Bochum zu einem noch fahrradfreundlicheren Ort wird.

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Ort Wattenscheider Straße, Bochum, Deutschland
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