Kardinal Marx warnt: Rechtspopulismus ist eine Gefahr für unsere Freiheit!

Kardinal Marx warnt vor Rechtspopulismus als Bedrohung der Demokratie und betont die Bedeutung von Freiheit und Verantwortungsbewusstsein.
Kardinal Marx warnt vor Rechtspopulismus als Bedrohung der Demokratie und betont die Bedeutung von Freiheit und Verantwortungsbewusstsein. (Symbolbild/MK)

München, Deutschland - Die aktuellen Diskussionen über die Gefahren des Rechtspopulismus nehmen immer mehr Fahrt auf, und in diesem Klima erhebt sich die Stimme von Kardinal Reinhard Marx, dem Erzbischof von München. In einem Interview kritisierte er die Gesellschaftsdiagnose, die von diesen Kräften propagiert wird, und markierte sie klar als Feinde der Demokratie. Marx betont, wie essentiell es ist, den Blick auf die Freiheit zu richten und stellt dem Vorwurf der Rechtspopulisten, dass in Deutschland nicht alles gesagt werden dürfe, die klare Antwort entgegen: „Das ist absurd.“ Dieser Standpunkt zeigt sich deutlich in den Themen seiner jüngsten Veröffentlichungen und kommunikativen Aktionen.

Das Thema wird nicht nur von Kardinal Marx angesprochen, sondern auch von der Erzdiözese München und Freising, die anlässlich des 75. Geburtstags des Grundgesetzes die „Demokratiefibel“ veröffentlicht hat. Unter dem Titel „Christ:in sein heißt politisch sein“ schafft die Fibel einen Rahmen, in dem die gesellschaftspolitischen Aufgaben der Gläubigen thematisiert werden. Dabei bietet sie Anregungen und Argumentationshilfen gegen demokratiefeindliche Parolen und ist so ein wertvolles Instrument in der Auseinandersetzung mit populistischen Strömungen. Diese Fibel wurde beim Katholikentag in Erfurt vorgestellt und stieß auf großes Interesse.

Ein kraftvolles Zeichen für die Demokratie

Die „Demokratiefibel“ thematisiert unter anderem Migration und deren Einfluss auf die gesellschaftliche Polarisierung. Diözesanratsvorsitzender Armin Schalk ruft dazu auf, dass sich die Kirche aktiv in die Diskussionen über Demokratie einmischen sollte. Er betont, dass jeder Einzelne eine Verantwortung für die Stärkung der Demokratie trägt. Dies ist besonders wichtig, da rechtspopulistische und extremistische Strömungen in vielen Ländern, wie etwa in Ungarn und Italien, stark an Zustimmung gewinnen und teilweise sogar an Regierungen beteiligt sind.

Die Warnungen vor populistischen Strömungen beschränken sich nicht nur auf Marx und Schalk. Auch Hans-Joachim Heßler, Präsident des Bayerischen Verfassungsgerichtshofs, hebt die Bedeutung des Gottesbezugs des Grundgesetzes hervor und warnt vor den Gefahren, die populistische und extremistische Ideologien für die Demokratie darstellen. Die Überreichung der Fibel an Heßler und weitere politische Repräsentanten zeigt, dass das Thema ernst genommen wird und es einen breiten Konsens über die Notwendigkeit der Wachsamkeit gibt.

Die Rolle der Meinungsfreiheit

Kardinal Marx geht in seinen Überlegungen auch auf die Meinungsfreiheit ein. Für ihn bedeutet diese Freiheit, sich nicht mit Unwahrheiten oder Verleumdungen auseinanderzusetzen. Er verknüpft den Begriff der Freiheit mit der Menschenwürde und der Vorstellung, dass der Mensch das Bild Gottes ist. In seinen Büchern behandelt er ausführlich, wie wichtig es ist, freien Denkens fähig zu sein, ohne in eine Falle der Manipulation zu geraten. Seine zentrale Botschaft: Freiheit, die unterdrückt wird, gefährdet die Würde jedes Menschen.

In der aktuellen Diskussion um den Rechtspopulismus wird auch deutlich, dass dieser oft eine Normalisierung erfährt. Die Erhaltung der demokratischen Werte muss in diesen Zeiten der vereinfachten Darstellung komplexer Sachverhalte und der verbreiteten Skepsis gegenüber Institutionen an oberster Stelle stehen. Ein Blick auf die zahlreichen Wahlen weltweit zeigt, dass rechtpopulistische Parteien wie die AfD in Deutschland eine stabile Wählerschaft halten und sogar prognostiziert wird, dass bei den kommenden Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen sehr gute Ergebnisse für sie möglich sind.

Die Kombination aus Marx‘ besorgtem Aufruf zur Wachsamkeit und den Bestrebungen der Erzdiözese zeigt klar: Die Auseinandersetzung mit den populistischen Kräften in der Gesellschaft ist für die Demokratie unerlässlich. Das Engagement aller ist gefragt, um den Wertekanon der Freiheit und Menschenwürde nicht aus den Augen zu verlieren.

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Ort München, Deutschland
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