Kündigungs-Knall am Montag: So oft verlieren Deutsche ihren Job!

Am Montag, dem häufigsten Kündigungstag, zeigen aktuelle Daten bedeutende Trends in Deutschland, insbesondere beim Gender Pay Gap.
Am Montag, dem häufigsten Kündigungstag, zeigen aktuelle Daten bedeutende Trends in Deutschland, insbesondere beim Gender Pay Gap. (Symbolbild/MM)

Kündigungs-Knall am Montag: So oft verlieren Deutsche ihren Job!

Am Hart, Deutschland - Der Montag ist offenbar der unheilvollste Tag für viele Arbeitnehmer in Deutschland. Laut dem Kündigungsatlas von Allright, werden an diesem Wochentag die meisten Kündigungen ausgesprochen – und zwar nicht zu knapp: Ganze 23,2 Prozent aller Kündigungen in Deutschland fallen auf den Montag. Die folgenden Tage sind nur wenig besser. Der Mittwoch bringt 20,6 Prozent, gefolgt vom Dienstag mit 19,8 Prozent. Am Donnerstag sind es 18,9 Prozent und der Freitag schließt mit 15,8 Prozent ab. Am Wochenende hingegen sind Kündigungen äußerst selten; hier sind es lediglich 1,4 Prozent am Samstag und gar 0,8 Prozent am Sonntag.

Ein besonders interessanter Aspekt ist, dass über die Hälfte der Kündigungen – konkret 51,6 Prozent – zum Monatsende ausgesprochen werden. Der Zeitpunkt ist kein Zufall, denn Kündigungsfristen korrelieren oft mit dem Monatswechsel. Dazu kommt, dass das durchschnittliche Bruttogehalt zum Zeitpunkt der Kündigung bei Männern 4.545,73 Euro und bei Frauen 3.230 Euro beträgt. Das zeigt deutlich den Einfluss des Gender Pay Gap auf die Arbeitswelt.

Trends und Demografie der Kündigungen

Die Analyse zeigt auch, dass Männer mit 61 Prozent signifikant häufiger von Entlassungen betroffen sind als Frauen. Nicht nur das, auch die durchschnittlichen Abfindungen differieren: Männer erhalten im Schnitt 5.082 Euro, während Frauen lediglich 4.317 Euro zugesprochen bekommen. Dies bestätigt den Kündigungsatlas, der zeigt, dass ledige Männer über 40 besonders oft von Kündigungen betroffen sind.

Im Durchschnitt sind Arbeitnehmer:innen, die gekündigt werden, rund 41 Jahre alt und haben eine Betriebszugehörigkeit von etwa 4,5 Jahren. Besonders auffällig ist, dass sowohl Berufseinsteiger als auch Mitarbeiter:innen über 60 Jahren jeweils 6,2 Prozent der Kündigungen ausmachen. Diese Demografie legt nahe, dass Kündigungen alle Berufsgruppen und Branchen betreffen.

Gender Pay Gap und Verdienstunterschiede

Ein besonders brisantes Thema ist der Gender Pay Gap, der den Verdienstunterschied zwischen Männern und Frauen beschreibt. Dabei gibt es zwei Maße: den unbereinigten und den bereinigten Gender Pay Gap. Der unbereinigte Gap zeigt einfache Differenzen zwischen den durchschnittlichen Bruttostundenverdiensten, während der bereinigte Gap Unterschiede aufgrund von Beruf und Qualifikation nicht berücksichtigt. Letztendlich gilt der bereinigte Gap als „Obergrenze“ für mögliche Verdienstdiskriminierung.

Diese Daten und Trends werfen ein Licht auf die vielschichtige Thematik in der Arbeitswelt. Ein Blick in die Zukunft zeigt, dass soziale Kriterien wie Betriebszugehörigkeit oder Unterhaltspflichten ebenfalls die Kündigungsrate beeinflussen können. Laut Destatis sind alle Sektoren betroffen, und jede Kündigung erzählt die ganz individuelle Geschichte eines Menschen.

Insgesamt zeigt sich, dass Kündigungen nicht nur ein rechtliches, sondern auch ein gesellschaftliches Phänomen darstellen, das es wert ist, regelmäßig unter die Lupe genommen zu werden. Ob als Arbeitnehmer oder Arbeitgeber – hier liegt die Herausforderung für die Zukunft.

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OrtAm Hart, Deutschland
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