Merz' bewegende Rede: Ein starkes Signal gegen Antisemitismus in München

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Bundeskanzler Merz spricht bei der Wiedereröffnung der Synagoge Reichenbachstraße in München und mahnt den Kampf gegen Antisemitismus an.

Bundeskanzler Merz spricht bei der Wiedereröffnung der Synagoge Reichenbachstraße in München und mahnt den Kampf gegen Antisemitismus an.
Bundeskanzler Merz spricht bei der Wiedereröffnung der Synagoge Reichenbachstraße in München und mahnt den Kampf gegen Antisemitismus an.

Merz' bewegende Rede: Ein starkes Signal gegen Antisemitismus in München

Am 15. September 2025 war die Stimmung in der Münchner Synagoge Reichenbachstraße voller Hoffnung und Emotionen. Bei der Wiedereröffnung dieses geschichtsträchtigen Gotteshauses richtete Bundeskanzler Friedrich Merz eine ergreifende Rede an die versammelten Gäste. Merz‘ Ansprache beeindruckte nicht nur die Anwesenden, sondern wurde auch von Charlotte Knobloch, der Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, als ein starkes Bekenntnis gegen den Antisemitismus gewürdigt. Sie betonte, dass Merz dem Antisemitismus in Deutschland den Kampf angesagt habe, was als deutliches Signal an die jüdische Gemeinschaft verstanden wird, die auf klare politische Statements angewiesen sei, wie Deutschlandfunk Kultur berichtet.

Mit sichtlich bewegten Gefühlen sprach Merz über die dunkle Geschichte der Synagoge, die 1931 erbaut und 1938 von den Nationalsozialisten schwer verwüstet wurde. Knobloch merkte an, dass der Kanzler während seiner Rede mit den Tränen kämpfte, während er die Bedeutsamkeit dieses Ortes als Ausdruck jüdischer Lebenskraft in Deutschland hervorhob. Merz stellte klar, dass Antisemitismus in jeglicher Form, auch wenn er sich hinter Kunst, Kultur und Wissenschaft versteckt, nicht toleriert werde. Dies wurde unterstützt durch seine ausdrückliche Ankündigung, dass die Bundesregierung entschlossen gegen alle Formen des Antisemitismus vorgehen werde, sowohl politisch als auch strafrechtlich, so Jüdische Allgemeine.

Wiedereröffnung als zeitgeschichtliches Zeichen

Diese Wiedereröffnung der Synagoge Reichenbachstraße, die mehr als 87 Jahre nach ihrer Zerstörung stattfand, war das Ergebnis jahrelanger Bemühungen um eine originale Wiederherstellung. Der Verein Synagoge Reichenbachstraße, gegründet von Rachel Salamander und Ron Jakubowicz, setzte sich intensiv dafür ein, dass der Bau denkmalgerecht restauriert wird. Die Restaurierung, die insgesamt 14 Millionen Euro kostete – finanziert jeweils zu 30% durch Stadt, Land und Bund sowie zu 10% durch den Verein –, hat dem Gebäude seinen früheren Glanz zurückgegeben. Die Ergebnisse sind beeindruckend: Minimalistisches Design mit schlichten Holzbänken und farbigen Bleiglasfenstern hebt die kulturelle Bedeutung des Ortes hervor.Tagesschau berichtet.

Als Merz anmerkte, dass jüdisches Leben in Deutschland eines Tages ohne Polizeischutz möglich sein sollte, schwang Hoffnung für die Zukunft mit. Doch die Realität bleibt herausfordernd. Immer wieder sieht sich die jüdische Gemeinschaft mit Antisemitismus konfrontiert, und Merz selbst äußerte sein persönliches Unbehagen über die Rückkehr solcher Einstellungen in der Gesellschaft. Er wies auch darauf hin, dass Antisemitismus nicht verschwunden sei und teils mit der Zuwanderung aus Ländern zusammenhänge, in denen Antisemitismus verbreitet ist.

Charlotte Knobloch ergänzte, dass es wichtiger denn je sei, klare politische Positionierungen gegen Judenhass einzufordern und die Zusammenarbeit mit Israel zu stärken. Ihr Appell an die Bundesregierung, mehr Klarheit und Verbindlichkeit in der politischen Arbeit zu schaffen, ist ein eindringlicher Hinweis auf die Verantwortung, die sowohl die Politik als auch die Gesellschaft tragen.Jüdische Allgemeine bringt dies deutlich zur Sprache.