Ratskeller München schließt nach 50 Jahren – was kommt nun?

Ratskeller München schließt nach 50 Jahren – was kommt nun?

Ein Stück Münchner Gastronomiegeschichte geht zu Ende: Der Ratskeller, seit 1975 ein beliebter Treffpunkt im Herzen der Altstadt, schließt am 31. Dezember 2025 endgültig seine Türen. Die Wirte Peter Wieser und Toni Winklhofer verabschieden sich nach 50 Jahren von ihrem Betrieb. Die Gründe für die Schließung sind vielfältig: Neben persönlichen Aspekten steht auch eine kostspielige Sanierung an, die mit etwa 1,5 Millionen Euro zu Buche schlagen würde. Diese Maßnahmen wären aufgrund der veralteten Gebäudetechnik notwendig geworden.

Doch was passiert nach der Schließung? Diese Frage bleibt derzeit weitgehend unbeantwortet. Die CSU/FW-Fraktion im Stadtrat hat bereits mehrfach um Klarheit bezüglich der Zukunft des Ratskellers gebeten. Ein Antrag wurde vor einem halben Jahr gestellt, um den Ratskeller als Gastronomiebetrieb zu erhalten, doch bisher hat die Stadt wenig gesprächsbereit gewirkt.

Zukunft der historischen Räume ungewiss

Die historischen Räume am Marienplatz könnten bald anders genutzt werden, aber welche Richtung eingeschlagen wird, ist noch völlig offen. Geplant ist eine Generalsanierung des Münchner Rathauses, die ursprünglich für 2027 vorgesehen war, nun aber auf 2032 verschoben wurde. In den kommenden Jahren wird die Stadt die notwendigen Untersuchungen durchführen, um festzustellen, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen. Die Stadt-Sprecherin informierte, dass die Sanierung in den 2030er-Jahren beginnen wird, aber über ein mögliches Nutzungskonzept für die Räumlichkeiten gibt es momentan keine Informationen.

Manuel Pretzl von der CSU/FW-Fraktion drängt darauf, dass der Ratskeller unbedingt als Gastronomie erhalten bleibt und fordert die Stadt zu mehr Transparenz in diesem Prozess auf. Die Fraktion hat auch angeregt, mit einem neuen Pächter zusammenzuarbeiten und über mögliche Pachtreduzierungen nachzudenken, um Investitionen in die dringend nötigen Sanierungsarbeiten zu ermöglichen.

Ein Blick auf die aktuelle Situation

Die Schließung des Ratskellers steht kurz bevor, und die Anfragen an die Stadt spitzen sich zu. Der Stadtrat möchte wissen, welche Schritte unternommen wurden, um den Ratskeller zu retten. Die Frist zur Bearbeitung des Antrags ist mittlerweile abgelaufen, und die Stadt bat um eine Verlängerung, die nicht mehr gewährt werden kann, da der Ratskeller zum Jahresbeginn 2026 geschlossen wird.

In der ganzen Aufregung um den Ratskeller könnte man meinen, die Münchner Gastronomieszene stünde still. Allerdings gibt es zahlreiche spannende Projekte und Tipps, die auch in der nächsten Zeit hoch im Kurs stehen. Im Kunstareal findet die Messe BAU 2023 vom 17. bis 22. April statt, während Gastronomietipps wie das Tushita Teehaus und das Café am Beethovenplatz erstklassige Empfehlungen sind. Diese Orte bieten gute Küche und eine einladende Atmosphäre, die den Münchnern auch in Zeiten der Veränderung Freude bereiten.

Ob der Ratskeller in ähnlich geschätzter Form zurückkehrt oder in eine neue Richtung geht, bleibt abzuwarten. Eines ist sicher: Diese Debatte wird auch die kommenden Monate begleiten und es bleibt spannend zu sehen, was sich im Herzen der Münchner Altstadt entwickeln wird.