Eklat bei Schlossfestspielen: Gloria von Thurn und Taxis im Protestfeuer!

Eklat bei Schlossfestspielen: Gloria von Thurn und Taxis im Protestfeuer!
Die Schlossfestspiele auf St. Emmeram in Regensburg, veranstaltet von Fürstin Gloria von Thurn und Taxis, stehen seit Jahren im Kreuzfeuer der Kritik. Dank ihrer Einladungen an kontroverse Persönlichkeiten aus dem rechtsextremen Spektrum, darunter auch der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán und der AfD-Politiker Maximilian Krah, kommen immer wieder zahlreiche Proteste auf. Die diesjährigen Festspiele sollten besonders umstritten sein, da Alice Weidel, die Parteichefin der AfD, angekündigt war. Doch sie erschien nicht. Stattdessen wurden mehr als 900 Menschen von einer Welle des Unmuts erfasst, die demonstrierend auf dem Emmeramsplatz zusammenkamen – eine gewaltige Zahl im Vergleich zu den erwarteten 50 Demonstrierenden, wie Junge Welt berichtet.
Der Sängerin Vicky Leandros, die am Montag auftrat, war die Einladung von Weidel ein Dorn im Auge. Sie stellte klar, dass sie sich nicht mit solch einer politischen Figur auf der Bühne sehen wollte und sagte daraufhin den Auftritt ab. Über den Umstand, dass ihre Politik nicht ins Konzert passen sollte, äußerte sie sich: „Ich stehe für Vielfalt, Toleranz und Menschenrechte.“ Dieser Konflikt führte dazu, dass Gloria von Thurn und Taxis, die als Schirmherrin der Festspiele fungiert, die Einladung an Weidel zurückzog. Ein Sprecher der AfD bestätigte eine frühere Einladung, doch Weidel selbst betonte, dass sie sich in den privaten Gemächern des Schlosses gut unterhielt und nicht ausgeladen worden sei, berichtet die Augsburger Allgemeine.
Kritik an Gloria von Thurn und Taxis
Fürstin Gloria zieht mit ihren umstrittenen Ansichten und Netzwerken in die öffentliche Aufmerksamkeit. Sie leugnet den Klimawandel, bekämpft das Recht auf Abtreibung und äußert sich regelmäßig homophob. In einem Interview bezeichnete sie die Ehe für alle als problematisch und man muss sagen: Das spricht für sich. Kritiker wie der Jugendsekretär des DGB haben sie als „Netzwerkerin der Rechten-Szene“ bezeichnet und warnen vor dem Einfluss, den ihre Veranstaltungen auf die politische Landschaft haben können. Immer wieder zeigt sich, dass die Sorgen über einen Rechtsruck in Deutschland nicht unbegründet sind, wie bpb thematisiert.
Fürstin Gloria hatte in der Vergangenheit ein aufschlussreiches Treffen mit verschiedenen politischen Gästen aus der AfD organisiert. Obwohl sie eine Nähe zur AfD vehement bestreitet, äußerte sie besorgte Worte über deren Einfluss auf die Gesellschaft. Der CSU-Oberbürgermeisterkandidat und viele andere CSU-Politiker werden für ihre Teilnahme und ihre Unterstützung für die Festspiele in Regensburg kritisiert, was die Polarisierung in der Politik weiter anheizt.
Ein umstrittenes Musiker-Line-Up
Trotz der Kontroversen konnten sich einige Künstler leisten, ihre Auftritte nicht durch den politischen Sturm beeinflussen zu lassen. So stehen Gianna Nannini, Anastacia und Chris de Burgh auf der Liste der Künstler, die im Schloss auftreten. Doch nicht alle sind unantastbar: Giovanni Zarrella muss sich Kritik gefallen lassen, obwohl er mit einer Regenbogenfahne aufgetreten ist – und das in einer Zeit, in der viele Künstler mehr denn je darauf bestehen, dass Musik keine politische Agenda braucht.
Die aktuellen Entwicklungen auf den Schlossfestspielen zeigen, dass die politische Landschaft in Deutschland derzeit einer signifikanten Veränderung unterworfen ist – die Frage bleibt, wie lange noch die Toleranz gegenüber extremen Ansichten auf eine friedliche Art und Weise gewahrt werden kann.